Harmloser Spaß mit hartnäckigen FolgenTeurer Abistreich kostet Abiturienten 9.000 Euro

„Wir haben es verbockt, wir machen das jetzt wieder richtig.“
Eigentlich sollte es nur ein harmloser Spaß sein: Die Abiturienten in Rottenburg am Neckar wollten mit ein bisschen Sprühkreide das Schulgebäude mit lustigen Sprüchen verschönern. Doch dieser Abistreich geht ordentlich nach hinten los. Denn am nächsten Tag geht das Gekritzel nicht mehr ab!
Von wegen „abwaschbar”!
Die Abschlussklasse des Eugen-Bolz-Gymnasiums besprüht in der Nacht zum 10. Juli Wände und Fassaden der Schule mit Kreidespray – in der Annahme, die Farbe ließe sich wieder abwaschen. Doch die Schüler stellen schnell fest, dass der Zusatz „abwaschbar” auf dem Karton offenbar nur im feuchten Zustand gilt. Am nächsten Morgen der Schreck: Die Farbe ist getrocknet und lässt sich nicht mehr entfernen, wie Schülersprecherin Lina Heege im Interview mit dpa erzählt.
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Dass sie nach ihrem Abschluss nochmal zurück in die Schule müssen, hatte wohl keiner der Abiturienten geplant. Um den Schaden nun wiedergutzumachen, greifen die Jugendlichen am Montag (11. August) selbst zum Pinsel. Drei Tage lang heißt es für sie: abkleben, streichen, wegreißen – und das bei schweißtreibenden Temperaturen.
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Schulleiter hat Verständnis
Nicht nur für die Abiturienten ist der missglückte Streich ein Schock. „Schulleitung und Hausmeister waren natürlich verständlicherweise zuerst schockiert”, erzählt Heege. Im Nachhinein habe man sich aber mit der Stadt, der Trägerin der Schule, gut geeinigt. „Wir haben es verbockt, wir machen das jetzt wieder richtig”, sagt die 18-Jährige.
Schulleiter Andreas Greis geht davon aus, dass die Sprayaktion ein Versehen war. Gleichzeitig hofft er, dass spätere Jahrgänge nicht nochmal auf die selbe Idee kommen.
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Arbeit und Kosten lassen Schüler schwitzen
Noch bis Mittwoch muss die Abschlussklasse täglich stundenlang ran. Unterstützt werden sie dabei von einem Malermeister und einem seiner Mitarbeiter. Die dreitägigen Arbeiten kosten die Schüler eine Stange Geld: 9.000 Euro. Für die Summe müssen sie selbst aufkommen.
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Für ein bisschen Unterstützung hat Lisa Heege auf der Spendenplattform Gofundme jedoch einen Aufruf gestartet und erklärt die missliche Lage. Bis zum Montagnachmittag kommen so bereits 4.780 Euro zusammen. (okr mit dpa)