Bewährungsstrafe bei Prozess in WangenArzt operiert trotz Parkinson – Frau auf einem Auge erblindet

Er darf nie wieder in seinem Beruf arbeiten.
Weil er Patienten trotz seiner Parkinsonkrankheit operiert hat, musste sich ein Augenarzt vor dem Amtsgericht Wangen (Baden-Württemberg) verantworten. Eine Klägerin ist seit einer Operation auf einem Auge erblindet und geht laut eigener Aussage vor Gericht kaum noch ins Freie, da sie das Tageslicht blende. Zuerst hatte die Schwäbische Zeitung über den Fall berichtet. Nun ist der 76-Jährige zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt worden.
Lebenslanges Berufsverbot für Augenarzt
Zudem wurde ein lebenslanges Berufsverbot gegen den Mediziner ausgesprochen. Das Urteil kam nach einer sogenannten Verständigung zwischen dem Gericht und den Verfahrensbeteiligten zustande, wie der Richter sagte.
Von seiner Krankheit sei der Angeklagte inzwischen stark gezeichnet, sodass eine Abwicklung des Verfahrens schwer umzusetzen gewesen wäre, erklärte der Richter. Die Verständigung sollte ein Abschluss für alle Beteiligten sein. Bis zur Urteilsverkündigung hatte der Fall diese seit neun Jahren beschäftigt.
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Prozess in Wangen: Arzt gestand Vorwürfe
Weiterhin muss der Verurteilte drei Klägern in den nächsten 48 Monaten den Angaben zufolge jeweils eine Summe von 4.800 Euro als Entschädigung bezahlen. Der Augenarzt hatte die von drei Menschen zur Strafanzeige gebrachten Vorwürfe gegen seine Person zuvor gestanden. (dpa/bst)
































