Familie beerdigt einen Fremden

Schwindel mit Überresten! Bestatter versteckt Tote ein Jahr lang im Leichenwagen

Statt die Toten zu beerdigen oder einzuäschern, lagert er die menschlichen Überreste bei sich zu Hause.
Statt die Toten zu beerdigen oder einzuäschern, lagert er die menschlichen Überreste auch bei sich zu Hause.
CNN

Es klingt unfassbar!
Jahrelang hat der Bestatter Miles Hartford aus Denver (USA) seine Kunden belogen und betrogen! Statt die Toten zu beerdigen oder einzuäschern, lagert er die menschlichen Überreste bei sich zu Hause. Eine Leiche versteckt er lange in seinem Leichenwagen. Ohne dass es jemandem auffällt. Erst bei der Zwangsräumung seines Hauses wird die Tragödie aufgedeckt.

Bestatter versteckt Leiche ein Jahr lang im Auto – weil er Schulden hat

Eigentlich handelt es sich bei dem Einsatz der Polizei in Denver im Februar 2024 um einen Routineeinsatz. Die Beamten sollen bei einer Räumung des Hauses eines gescheiterten Bestattungsunternehmers Amtshilfe leisten. Doch dann das: In einem alten Leichenwagen im Garten entdecken sie die Leiche einer Frau – und Dutzende provisorische Urnen im Kriechkeller des Hauses, die teilweise mit eingeäscherten Überresten von mindestens 30 weiteren Personen gefüllt sind.

Dahinter steckt laut der Staatsanwaltschaft in Denver ein riesengroßer Schwindel des 33-jährigen Bestatters Miles Hartford. „Ohne das Wissen der Familien, die die Dienste von Apollo Funeral Services in Anspruch nahmen, hat Herr Hartford Familienmitgliedern gelegentlich die eingeäscherten Überreste einer anderen Person anstelle der Überreste ihres Familienmitglieds zur Verfügung gestellt, damit die Trauerfeier stattfinden konnte“, sagte Polizist Matt Clark kurz nach der Entdeckung.

Dem 33-jährigen Bestatter Miles Harford droht nun eine Gefängnisstrafe.
Dem 33-jährigen Bestatter Miles Harford droht nun eine Gefängnisstrafe.
CNN

Der Grund: „Herr Hartford scheint in seinem Geschäft finanzielle Schwierigkeiten gehabt zu haben“, heißt es damals. „Zeitweise war er nicht in der Lage, Einäscherungen durchzuführen, um den Familien die sterblichen Überreste für die Trauerfeier zur Verfügung zu stellen.“ Denn bei mehreren Krematorien im Großraum Denver hatte er hohe Schulden angehäuft, so die Polizei. Viele der Aschereste seien laut New York Post schon Jahre im Besitz des Bestatters und vor den Familien versteckt worden – einige Todesfälle gehen bis ins Jahr 2012 zurück, heißt es in der Anklage.

Lese-Tipp: Mann missbraucht Leiche in U-Bahn – Polizei sucht Sexualstraftäter

Video-Tipp: Horror-Fund in Sachsen! Leichen treiben in Güllebecken

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

„Alles, was wir bei ihrer Beerdigung getan haben, hatte nichts mit ihr zu tun – nicht einmal sie selbst“

Und die Leiche der Frau? Dabei soll es sich um die im August 2022 verstorbene 63-jährige Christina Rosal handeln. Bei der Trauerfeier im August 2022 will ihre Zwillingsschwester Cathy Vorndran Abschied nehmen. Doch irgendetwas fühlt sich falsch an, wie sie sich nun erinnert. Aus gutem Grund, wie sie mittlerweile weiß! „Alles, was wir bei ihrer Beerdigung getan haben, hatte nichts mit ihr zu tun – nicht einmal sie selbst.“

Denn in der Urne der Verstorbenen befindet sich nicht Christina Rosal, sondern die Überreste eines Fremden. Mutmaßlich handelt es sich dabei um einen mittellosen Menschen oder jemanden, der keine bekannten lebenden Verwandten hatte. Hartford habe stattdessen Rosals Leiche unter einer Decke in seinem Auto versteckt.

Lese-Tipp: Sie hatten keine Ahnung! Paar übernachtet mit Leiche im gleichen Hotelzimmer

Bestatter versteckt Leiche und Überreste – jetzt drohen im 18 Monate Knast

Gegen Hartford wurde Anklage wegen zwölffacher Leichenschändung, Urkundenfälschung und Diebstahl erhoben. Vor Gericht hat er sich nun schuldig bekannt. Ihm drohen bis zu 18 Monate Haft. Das Urteil wird Anfang Juni erwartet. Für die Familien der Toten wohl nur ein schwacher Trost. Immerhin haben sie einen Fremden beerdigt oder bestellte Schmuckstücke mit der Asche nie erhalten.

Die Ermittler versuchen seit dem Fund, die zahlreichen Überreste den richtigen Angehörigen zuzuordnen. Doch das ist eine fast unmögliche Aufgabe. Da die DNA durch die große Hitze des Einäscherungsprozesses zerstört wird. (jow)