Schock für Beschäftigte

Post streicht 8.000 Stellen in Deutschland

Fahrrad eines Briefträgers.
Fahrrad eines Briefträgers.
Sven Hoppe/dpa/Archiv

Briefträger und Paketboten konnten sich gerade erst über einen neuen Tarifvertrag freuen!
Jetzt müssen sie um ihren Job bangen. Die Post baut in Deutschland bis zum Jahresende 8.000 Stellen ab. Das Unternehmen begründete dies mit hohen Kosten. Es geht um den Brief- und Paketbereich von DHL in Deutschland, der rund 187.000 Beschäftigte hat.

Post will Kosten sparen

Man wolle sich schlanker und effizienter aufstellen, begründete das Unternehmen in Bonn den Schritt. Das Sparprogramm betrifft auch andere Bereiche des global operierenden Logistikers DHL, der in seinem nationalen Stammgeschäft Deutsche Post heißt und weltweit rund 600.000 Beschäftigte hat.

Lese-Tipp: Deutsche Post darf sich künftig mehr Zeit lassen UND wird teurer

Gestiegene Kosten machen dem Konzern zu schaffen: Im vergangenen Jahr konnte er seinen Umsatz zwar um drei Prozent auf 84,2 Milliarden Euro steigern, das Betriebsergebnis (Ebit) sackte aber um 7,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. Die Sparmaßnahmen sollen die Kosten um mehr als eine Milliarde Euro drücken.

Lese-Tipp: Ärger mit der Deutschen Post? Immer mehr Kunden beschweren sich

Verdi hatte gerade erst einen Tarifabschluss ausgehandelt

Die Ankündigung des Jobabbaus in Deutschland erfolgt nur zwei Tage nach einem Tarifabschluss mit Verdi für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und anderen Logistik-Mitarbeiter. Der zwei Jahre laufende Tarifvertrag sieht ein Entgelt-Plus von zunächst zwei Prozent und im zweiten Jahr um weitere drei Prozent vor. Außerdem bekommen alle Beschäftigten einen Extra-Urlaubstag und langjährige Beschäftigte einen weiteren Urlaubstag.

Lese-Tipp: Post streikt – zahlreiche Briefe bleiben liegen

Nach der Einigung am Dienstag hatte die für Post & Paket Deutschland zuständige DHL-Vorständin Nikola Hagleitner gesagt, man werde wegen des wirtschaftlichen Umfelds und wegen des Tarifabschlusses „Kostensenkungsmaßnahmen konsequent erweitern und beschleunigen müssen”. Nähere Angaben machte sie zunächst nicht. Nun gibt das Post-Management den Jobabbau bekannt. (jgr, mit dpa)