Prozess um Tod nach Abifeier
„Hör auf zu lachen und verrecke im Knast!”
Die Stille im Gerichtssaal ist fast greifbar!
Alle Blicke richten sich auf den Angeklagten, den mutmaßlichen Mörder von Philipos T., der während der Abiturfeier seiner Schwester totgeprügelt wurde. Der Angeklagte, ein 18-jähriger Geflüchteter aus Syrien, polizeibekannt und seit 2016 in Deutschland, dreht sich um. Er sieht seine Freunde, seine Familie - und grinst. Es ist ein Grinsen, das den Saal erstarren lässt.
Vater reagiert wutgeladen auf freches Grinsen des Angeklagten
Dimitris Tsanis, der Vater des toten 20-Jährigen, sieht zum ersten Mal den Mann, der beschuldigt wird, sein Kind ermordet zu haben. Das zynische Grinsen des Teenagers trifft auf den aufgestauten Zorn des Vaters und entfacht eine Wut, die sich in einem lauten, schmerzerfüllten Schrei entlädt: „Verrecke im Knast”. Die Wachtmeister greifen ein.
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Dimitris beruhigt sich schnell wieder. Alle sind überrascht, wie ruhig er bleibt. Doch unter der Fassung brodelt der Schmerz. Ein Schmerz, der durch den Gerichtssaal hallt. Dimitris sucht Antworten, vor allem aber vom mutmaßlichen Täter selbst.

Der Angeklagte soll Philipos im Kurpark von Bad Oeynhausen erst geschlagen, zu Boden gebracht und dann mit einem gezielten Tritt gegen den Kopf getötet haben. Philipos erliegt zwei Tage später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Immer mehr schreckliche Details kommen ans Licht
„Das war eine grausame Tat und jede Sekunde, die vorbeigeht, habe ich das vor meinen Augen“, erzählt Dimitris im RTL-Interview im Juni 2024. Mit der weiteren Verlesung der Anklageschrift werden immer mehr schreckliche Details bekannt. Der Hauptangeklagte soll Philipos’ Brustbeutel entnommen und sich mit seinem Parfüm eingesprüht haben. Er gibt zwei Euro, die er aus der Tasche genommen hat, seinem Kumpel und wirft das Parfüm und die Tasche in den Brunnen.
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„Ich appelliere an das deutsche Gesetz, ich hoffe, dass es das Höchste an Strafe, was es gibt, es ihm gibt. Dass er verurteilt wird, dass er büßt, was auch sein muss“, sagt Dimitris zu RTL noch vor Prozessbeginn. Dem Angeklagten drohen nun bis zu 10 Jahre Haft. Das Urteil soll im Mai fallen. Bis dahin wird das Ringen um Antworten und Gerechtigkeit weitergehen.