62 Tote bei Flugzeugabsturz in Brasilien
Winterwetter könnte am Absturz schuld sein
Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen?
Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Brasilien erhoffen sich die Ermittler von der Black Box der Maschine Hinweise auf die Unglücksursache. Stimmenrekorder und Flugdatenschreiber seien geborgen worden und anscheinend in einem guten Zustand, hieß es offiziell.
Maschine sackte in weniger als einer Minute 4.000 Meter ab
In brasilianischen Medien wurde eine Vereisung am Flugzeug als mögliche Absturzursache genannt. Bei dem Unglück kamen alle 61 Menschen an Bord ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Voepass, eine zweimotorige Turboprop vom Typ ATR 72, war mit 58 Passagieren und 4 Besatzungsmitgliedern auf dem Weg zum internationalen Flughafen von Sao Paulo in Guarulhos. In der Stadt Vinhedo stürzte das Flugzeug in eine Wohnanlage.
In Videoaufnahmen von Augenzeugen war zu sehen, wie das Flugzeug trudelte und senkrecht in die Tiefe stürzte, bevor es auf dem Boden aufschlug. Anwohner sagten, es habe am Boden keine Verletzten gegeben.

Daten der Plattform Flightradar 24 legen nahe, dass das Flugzeug in weniger als einer Minute um fast 4.000 Höhenmeter absackte. Ihr zufolge deuten meteorologische Berichte für den Zeitraum rund um den Unfall auf Turbulenzen, Gewitter und Vereisung in der Umgebung hin.
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Über die Ursache kann zum jetzigen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Umweltbedingte und technische Faktoren werden ebenso in Betracht gezogen wie mögliches menschliches Versagen. Als mögliche Unglücksursache erwägen Experten auch eine Bildung von Eis auf den Flügeln – damit verwandele sich ein Flugzeug in „einen Stein ohne Auftrieb“, schrieb etwa das brasilianische Nachrichtenportal Uol. Für den Ort des Absturzes soll eine Warnung vor Eisbildung vorgelegen habe.
Schlimmstes Unglück seit dem Chapecoense-Absturz 2016
Der Unfall gehört Medienberichten zufolge zu den folgenschwersten in der Geschichte der brasilianischen Luftfahrt. In Erinnerung ist vielen ein Absturz vom 28. November 2016, als das Flugzeug des brasilianischen Fußball-Clubs Chapecoense auf dem Weg nach Medellín zum Final-Hinspiel um die Copa Sudamericana, dem Südamerika-Pokal, in Kolumbien verunglückte.
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Damals starben 71 Menschen, darunter fast alle Spieler sowie Betreuer, Trainer und mitreisende Journalisten. Sechs Passagiere überlebten. (uvo; mit ap und dpa)