„Wir wollten alles sehen“ Lolas (†12) Mutter und Bruder schauten sich auch die Bilder der Leiche des ermordeten Mädchens an
„Wir werden nie wirklich wissen, warum. Warum Lola?“
Delphine Daviet-Ropital ist erleichtert, dass die Mörderin ihrer Tochter jetzt erst mal weggesperrt ist. In einem Interview nach dem Urteil erzählt sie zusammen mit ihrem Sohn Thibault Daviet, dass sie im Prozess bewusst nicht weggeschaut habe – auch nicht, als die grausamen Bilder von dem zu Tode gefolterten Mädchen gezeigt werden.
Lolas Mutter und Bruder wenden ihre Blicke nicht ab
Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Dahbia B. das damals zwölf Jahre alte Mädchen in eine Wohnung in Paris drängte, vergewaltigte, folterte und schließlich tötete. Die 27-Jährige wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Vor Gericht kommen unzählige Details ihrer Tat ans Licht. Lolas Angehörige bleiben trotzdem im Gerichtssaal sitzen und wenden ihren Blick nicht ab.
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„Wir wollten alles sehen, für alles Verantwortung übernehmen und vor allem alles wissen“, erklärt Lolas Mutter Delphine dem Sender TF1. Wenn schon die Frage nach dem Warum nicht beantwortet werden kann, dann zumindest die Frage nach dem Wie. „Wenigstens kenne ich die Wahrheit. Ich weiß alles, was meine Schwester an diesem Nachmittag durchgemacht hat“, meint auch Thibault.
Familie von Lola aus Paris will der Täterin in die Augen schauen
Lolas Mutter erinnert sich noch genau an den Moment, als Dahbia B. in den Verhandlungssaal geführt wurde und sie der Peinigerin ihrer Tochter das erste Mal in die Augen schauen konnte. „Als sie den Gerichtssaal betrat, sagten wir uns: Sie ist es, sie ist es“, erzählt sie dem Sender. „Jetzt wird es langsam real.“
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Auch ihr Sohn berichtet im TF1-Interview, dass er die Angeklagte die ganze Zeit über angestarrt habe, um eine Reaktion von ihr zu sehen. „Dieser Blick, der war ziemlich kalt“, so der Bruder des ermordeten Mädchens. „Ich musste diese Person ansehen“, erzählt Thibault. „Uns sie musste uns ansehen, was sie nicht konnte.“
Seine Schwester und auch seinen Vater, der nur ein Jahr nach der Zwölfjährigen starb, wird der junge Mann nie zurückbekommen. Aber zumindest kann er jetzt in Ruhe trauern, weil er weiß, dass ihre Mörderin die höchste Strafe bekommen hat, die ein französisches Gericht aussprechen kann. „Es ist eine Erleichterung, zu wissen, dass diese Person eingesperrt ist und für den Rest ihres Lebens dort bleiben wird“, meint auch Lolas Mutter.
Verwendete Quellen: TF1, dpa
































