Kinder sind nach Horror-Szenen verängstigtPädagogin soll Grundschülern Film mit „verstörendem Inhalt” gezeigt haben

Ab August 2026 greift bundesweit der Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung: Der gilt dann zunächst für alle Grundschulkinder der ersten Klassenstufe.
Die Aufnahmen sollen alles andere als kindgerecht gewesen sein.
Julian Stratenschulte/dpa

Okkulte Rituale, vermeintlich Tote und viel Kunstblut...
Eigentlich sollte es eine ganz normale Vertretungsstunde für eine vierte Klasse an der Grundschule in Lenglern (Niedersachsen) werden. Doch dann flimmerten wohl plötzlich Bilder über die Leinwand, die eher in ein Horrorkino als in einen Klassenraum gehören. Was Kinder im Alter von neun oder zehn Jahren Mitte Dezember gesehen haben sollen, lässt viele Eltern fassungslos zurück.

Sie soll selbst eine Rolle in dem Horror-Streifen gespielt haben

Die Pädagogin soll den Kurzfilm in einer Vertretungsstunde gezeigt haben, berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung. Ein amateurhaft produzierter Gruselstreifen, der es in sich hat. Zu sehen sind okkulte Rituale zur angeblichen Auferstehung von Toten, mehrere vermeintliche Leichen und eine Szene, in der ein Suizid angedeutet werden soll. Mehrfach laufen größere Mengen Kunstblut in Nahaufnahme über den Bildschirm, toten Kleintieren wird sogar eine rote Flüssigkeit injiziert, schreibt die HAZ.

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Nach Recherchen regionaler Medien soll die Mitarbeiterin selbst in dem Horror-Kurzfilm mitgespielt haben, der teilweise in Göttingen gedreht worden sein soll. Das Video war zunächst auf YouTube öffentlich abrufbar, wurde inzwischen aber auf „privat“ gestellt und ist unter dem ursprünglichen Link nicht mehr verfügbar.

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Schule zieht Konsequenzen für die Mitarbeiterin

Beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) in Braunschweig gingen Hinweise zu dem Fall ein. Die Behörde spricht davon, die Angelegenheit sehr ernst zu nehmen und bereits „erste Schritte eingeleitet” zu haben. Dazu gehört, dass die Schulpsychologie eingeschaltet wurde, um die Schule zu beraten und die Kinder zu unterstützen. Zudem habe es einen Elternabend gegeben, bei dem über den Umgang mit verängstigten Schülern gesprochen wurde.

Zunächst war von einer Lehrerin die Rede, doch das RLSB stellte klar: Gezeigt wurde der Film nicht von einer verbeamteten Lehrkraft, sondern von einer pädagogischen Mitarbeiterin der Schule. Die Frau soll nach den Weihnachtsferien nicht an die Grundschule zurückkehren, wie das Landesamt mitteilte. Mitte Dezember wurde bei der Polizei Göttingen Anzeige erstattet – es geht um den Verdacht der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht. Bei der Staatsanwaltschaft sei der Fall bisher noch nicht eingegangen.

Verwendete Quellen: Hannoversche Allgemeine Zeitung, Göttinger Tageblatt, dpa