Chips-Tüte löst Chaos aus
Hungriger Besucher gefährdet Zukunft von einzigartiger Höhle

Kleiner Snack wird zum großen Problem.
Ein Ausflug durch einen Nationalpark kann hungrig machen. Das dachte sich zumindest ein Besucher der Carlsbad Caverns in New Mexico, als er still und heimlich eine Tüte Chips hereinschmuggelte. Doof nur, dass das gar nicht erlaubt ist und die Parkverwaltung jetzt mit weitaus mehr als ein bisschen Schimmel kämpfen muss.
Ökosystem könnte kollabieren
Einzig und allein das Mitnehmen von Wasser ist Touristen im Carlsbad Caverns National Park in New Mexico erlaubt. Dass mindestens ein Besucher sich nicht daran gehalten hat, beweist eine Tüte Cheetos, die auf dem Boden der Höhle zurückbleibt. Was für den ein oder anderen vielleicht eine Lappalie ist, kann jedoch für das Leben in der Höhle weltverändernd sein. Denn durch die hohe Luftfeuchtigkeit im Inneren weichen die Chips auf und bilden damit einen Nährboden für Schimmel und Mikroben.

Auf Facebook erklärt die Parkverwaltung: „Höhlengrillen, Milben, Spinnen und Fliegen organisieren sich bald zu einem vorübergehenden Nahrungsnetz, das die Nährstoffe in die umliegenden Höhlen und Formationen verteilt. Schimmelpilze breiten sich weiter oben auf den nahe gelegenen Flächen aus, Früchte, sterben und stinken. Und der Kreislauf setzt sich fort.”
Lese-Tipp: Slowenien erlebt die schlimmste Naturkatastrophe in seiner Geschichte
Im Video: Fels-Fiasko! Trottel-Touris randalieren im Nationalpark
Cheetos-Tüte bleibt kein Einzelfall
Im Gespräch mit dem Forbes-Magazin berichtet Ranger Joseph Ward, dass die Besucher lediglich im historischen Underground Speisesaal essen und trinken dürfen. Jeder, der die Höhle betritt, bekommt zuvor eine Einweisung, dass die Mitnahme von Lebensmitteln strikt untersagt ist. Doch trotz zahlreicher Hinweise kommt es immer wieder dazu, dass die Ranger des Parks den Abfall der Besucher einsammeln müssen. Darunter Essensreste, Karten und auch menschliche Exkremente.
Lese-Tipp: Zehntausende wollen bei „RhineCleanUp” Müll sammeln
Die Tüte Chips war glücklicherweise nicht so lange an Ort und Stelle, da die Ranger jeden Abend durch die Höhlen gehen, um sowohl sicherzustellen, dass alle Besucher herausgekommen sind, als auch die Wege zu reinigen. Nachdem Fund der Chips-Tüte verbringen die Ranger ungefähr 20 Minuten damit, die Schimmelpilze vorsichtig von der Höhlenoberfläche zu entfernen. Welchen weiteren Einfluss dieser Vorfall auf das gesamte Ökosystem der Höhle haben kann, bleibt vorerst unklar. (rkm)