Kinder sollen Natronlauge verschüttet habenJunge (2) verätzt sich beim Spielen auf einer Rutsche

Eine Rutsche auf einem Spielplatz, die abgesperrt ist.
Die Rutsche auf dem betroffenen Spielplatz ist abgesperrt worden. Die Stadt erwägt nun, den Platz mit Videoüberwachungskameras auszustatten.
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Wo haben die Kinder die Lauge her?
Ein unglaublicher Vorfall aus der Nähe von Toulouse (Frankreich) sorgt für Entsetzen: Ein kleiner Junge erleidet Verätzungen an Händen und Beinen, nachdem er auf einem Spielplatz gerutscht ist. Schnell wird klar, woher die Verletzungen stammen.

Kinder sollen Natronlauge auf Rutsche gegossen haben

Am Mittwoch (18. September) kann eine Mutter plötzlich ihren Augen nicht trauen: Sie „kann es nicht glauben“, schildert sie dem französischen Sender BMFTV. Ihr zweijähriges Kind spielt auf einem Spielplatz im Viertel Izards in Toulouse (Haute-Garonne), als es mit dem ätzenden Produkt in Berührung kommt. „Ich habe gearbeitet, als es passierte“, berichtet Wails Mutter. Ihr Kind habe sodann begonnen, zu schreien, sagt sie weiter. Sie sei auf der Arbeit informiert worden und sofort nach Hause geeilt.

„Als ich ankam, war ich schockiert, als ich den Zustand meines Sohnes auf dem Sofa sah, umgeben von Feuerwehrleuten“, so die Mutter. Sie fragt sich berechtigterweise, wie so etwas passieren kann. „Ich bin entsetzt. Mein Sohn hat Verbrennungen dritten Grades. Ich kann nicht einmal mehr weinen, so sehr habe ich geweint.“ Der kleine Wail muss in ein Krankenhaus. Polizisten sichern derweil den Spielplatz und beginnen zu ermitteln.

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Zwei Kinder (11, 12) werden als Tatverdächtige ermittelt

Bereits am Mittwochabend hatten die Polizisten in der Nähe des Spielplatzes eine Sodaflasche gefunden, „die durchaus der Flasche entsprechen konnte, mit der die Flüssigkeit ausgegossen worden war“, so David Leyraud von der Polizei. Wie die Beamten herausfinden, stammt die Flasche aus einem nahegelegenen Supermarkt, in dem häufig Schulkinder einkaufen sollen. Die Videoüberwachung hat zwei Jugendliche im Alter von elf und zwölf Jahren beim Kauf der Flasche aufgezeichnet. Sie sollen nun von Beamten befragt werden. Denn völlig unklar ist weiterhin, woher die Kinder die ätzende Lauge haben.

Ein abgesperrter Spielplatz.
Die elf und zwölf Jahre alten Kinder, die die Lauge auf der Rutsche ausgeschüttet haben, können später überführt werden. Sie werden von der Polizei befragt.
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„Man kann als Kind schon mal Dummheiten machen, aber das hier übertrifft alles“, beklagt Wails Mutter. „Das ist ein ernstes Erziehungsproblem. Die Eltern müssen ihre Verantwortung übernehmen“, sagt sie weiter. „Es ist verblüffend“, ergänzt der stellvertretende Bürgermeister von Toulouse. Um zu verhindern, dass sich ein solcher Vorfall wiederholt, will er „den Videoschutz rund um diesen Park verstärken“. Der kleine Wail erholt sich unterdessen von seinem Schrecken und den Verletzungen. Bleibt zu hoffen, dass bald wieder ohne Angst auf den Spielplatz gehen kann. (xes)