Leichen von Seglerpaar auf abgelegener Insel gefunden

„Ihr werdet für immer vermisst werden”

Das Paar betrieb einen YouTube-Kanal, auf welchen sie ihre Segelabenteuer dokumentierten.
Das Paar betrieb einen YouTube-Kanal, wo sie ihre Segelabenteuer dokumentierten.
Facebook/brettandsarah

Ihre Abenteuerlust brachte ihnen den Tod!
Die Britin Sarah Packwood (54) und ihr kanadischer Mann Brett Clibbery (70) lieben das Segeln, auf Youtube betreiben sie sogar einen Kanal, auf dem sie ihre Abenteuer für jedermann dokumentieren. Doch das Seglerpaar kommt vor sechs Wochen vor Kanada offenbar vom Kurs ab, gilt seitdem als vermisst. Nach einer vergeblichen Suche hat nun Sohn James bekannt gegeben, dass seine Eltern gestorben seien.

„Friedhof des Atlantiks”: Rettungsboot wird auf Sable Island entdeckt

„Die letzten Tage waren sehr schwer. Sie waren wunderbare Menschen, und es gibt nichts, was die Lücke füllen könnte, die ihr bisher ungeklärter Tod hinterlassen hat”, gibt James auf Facebook bekannt. Sein Vater und seine Stiefmutter seien leblos in ihrem Rettungsboot vor Sable Island in der Nähe von Nova Scotia (Kanada) gefunden worden.

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Die kanadische Insel wird auch „Friedhof des Atlantiks” genannt. Oftmals sind hier schon Seeleute ums Leben gekommen. Sabe Island ist bekannt für seine gefährlichen Strömungen, zahlreiche Schiffswrack liegen vor der Insel. James Clibbery bei Facebook: „Das Leben wird ohne Ihre Weisheit nicht dasselbe sein”, schreibt James weiter. „Ich vermisse euer Lächeln. Ich vermisse eure Stimmen. Ihr werdet für immer vermisst werden.”

Brett und Sarah auf ihrer Segeljacht Theros.
Brett und Sarah auf ihrer Segeljacht Theros.
Facebook/brettandsarah

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Mysteriöser Tod auf hoher See – wurde Seglerpaar von Frachtschiff gerammt?

Sie waren auf dem Weg zu den 3.228 km entfernten Azoren. Die Tour sollte 21 Tage dauern. Noch ist jedoch völlig unklar, warum die Reise abrupt geendet ist. Die Ermittler untersuchen verschiedene Theorien. Eine Möglichkeit sei, dass die Jacht von einem vorbeifahrenden Frachtschiff gerammt wurde, das die Kollision nicht bemerkte, berichtet die kanadische Plattform Saltwire. Doch weder die kanadische Küstenwache noch Militärflugzeuge hätten Wrackteile oder sonstige Spuren des Bootes entdeckt, so Saltwire.

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Sarah und Brett dokumentierten umweltfreundliche Segelmethoden

Sarah und Brett haben knapp 2.000 Follower auf ihren Youtube-Kanal Theros Adventures. Dort informierten sie regelmäßig von ihren Abenteuern und ihren umweltfreundlichen Segelmethoden. In einem Video erklären die beiden, dass sie bei ihrer Reise – die sie die Grüne Odyssee nannten – auf Segel, Solarzellen, Batterien und einen aus einem Auto umgebauten Elektromotor verwenden würden.

In ihrem letzten Post am 11. Juni schrieben die beiden auf Facebook: „Kapitän Brett und der Erste Offizier Sarah stechen an Bord der 42 Fuß (12,8 Meter, Anm. d. Redaktion) langen Segelyacht Theros – Auf zur zweiten Etappe der Grünen Odyssee in See. Angetrieben von Wind und Sonne. Kurs nach Osten zu den Azoren.“ Doch dieses Abenteuer sollte ihre letzte Reise sein. (kra)