Fischer drei Tage lang auf hoher See verschollen
„Das Schwierigste war, zu wissen, dass wir noch leben, während alle das Gegenteil dachten!”

Ihre Angehörigen hatten die Hoffnung schon aufgegeben!
Am Mittwoch (17. Juli) arbeiten sieben Fischer vor der kanadischen Insel Neufundland auf ihrem Schiff, der Elite Navigator. Plötzlich bricht ein Feuer aus. Was mit kleinen Flammen beginnt, entwickelt sich schnell zu einem verheerenden Flammen-Inferno. Die Männer flüchten sich in ein Rettungsboot und hoffen auf schnelle Rettung − vergeblich.
Nebelbank macht Suche hoffnungslos

Kurz nachdem sich die Crew von ihrem brennenden Schiff retten kann, kommt es zum nächsten Unglück: Eine fast 30 Kilometer breite Nebelbank zieht über dem Ozean auf und hüllt die Fischer in ihrem Dunst ein. Alarmierten Rettungskräften wird es so unmöglich, die Schiffbrüchigen zu erkennen und aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Schnell sind auch die Wasservorräte aufgebraucht. Doch die sieben Fischer geben nicht auf − sie versuchen, sich gegenseitig aufzumuntern: „Wir saßen herum und scherzten miteinander, (...) befragten uns gegenseitig mit der Taschenlampe und versuchten, unsere Hoffnung aufrechtzuerhalten“, sagt einer von ihnen im Gespräch mit dem kanadischen Sender CBC.
Im Video: Das war knapp!
An Tag drei zünden sie ihre letzte Fackel

Fast drei ganze Tage lang harren die Männer in ihrem kleinen Boot aus. Dabei quält sie ein Gedanke besonders: Der an ihre Angehörigen. „Das Schwierigste war, zu wissen, dass wir noch leben, während alle das Gegenteil dachten“, sagt der Kapitän der Elite Navigator CBC. Doch am späten Freitagabend machen die sieben die langersehnte Entdeckung: Ein Hubschrauber nähert sich ihnen. Die Crew entzündet eine leuchtende Seenot-Handfackel, um die Aufmerksamkeit der Retter zu erregen − es ist ihre letzte.
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Fischer wollen zurück aufs Meer
„Eine rote Handfackel wurde gesichtet, die uns zu einem Rettungsboot führte“, erklärt später die kanadische Küstenwache. In ihrem Heimatdorf New-Wes-Valley werden die Fischer am Samstag (20. Juli) von hunderten Einwohnern jubelnd begrüßt. Neben vier Schiffen der Küstenwache, einem Hubschrauber und einem Flugzeug hatten sich auch viele andere Fischer freiwillig gemeldet und an der Suchaktion beteiligt.
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Alle sieben haben ihren unfreiwilligen Aufenthalt auf dem Atlantik unbeschadet überstanden. Und obwohl sie erst seit wenigen Tagen wieder festen Boden unter den Füßen haben, zieht es sie schon wieder aufs Wasser: Im Interview mit CBC haben die geretteten Schiffbrüchigen verraten, dass sie so bald wie möglich wieder zurück auf den Atlantik wollen. (xas)