Dramatischer Moment im Mordprozess von Delphi
Als Libbys Mutter die Stimme ihrer toten Tochter hört, bricht sie in Tränen aus

Wie sahen ihre letzten Stunden aus?
Sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass die beiden Freundinnen Abigail (13) und Liberty (14) in einem Waldstück in Delphi (Indiana, USA) tot aufgefunden werden. Nachdem im Jahr 2022 der 52-jährige Richard Allen von den Behörden festgenommen wird, kommt es nun zum Prozess.
Beweise sollen Antworten liefern
Seit dem 18. Oktober muss sich Richard Allen (52) vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, die beiden Teenager „Abby” (13) und „Libby” (14) im Februar 2017 ermordet zu haben. Bei der Verhandlung am Dienstag wurden laut dem Nachrichtensender WRTV erstmals wichtige Beweise präsentiert. Neben diversen Abstrichen von Blut und einer abgefeuerten Patrone nennt der Tatortermittler Brian Olehy ein weiteres wichtiges Beweisstück. Hierbei handelt es sich um ein Video, das einen Einblick in die letzten Momente im Leben der Mädchen gibt. Die Aufnahmen werden vor Gericht gezeigt. Als Libbys Mutter die Stimme ihrer Tochter in dem 43-sekündigen Clip hört, bricht sie in Tränen aus.
Lese-Tipp: Mord an Abby und Libby vor Gericht - Tatverdächtiger bestreitet alles
„Der Weg endet hier”
Das Video auf Libbys Handy, zeigt, wie die beiden Teenagerinnen am 13. Februar 2017 die Monon High Bridge überqueren. Hinter den Mädchen ist ein Mann zu sehen, der eine blaue Jacke, Jeans und einen Hut trägt und ihnen folgt. Kurz darauf entgegnet eines der Mädchen: „Es gibt keinen Weg. Der Weg endet hier, also müssen wir hier runter?” Ein paar Sekunden später sagt eine Männerstimme: „Jungs, den Hügel runter”. Noch am selben Tag werden Libby und Abby als vermisst gemeldet. Einen Tag später werden ihre Leichen entdeckt.
Im Video: Hat dieser Mann Abby (13) und Libby (14) getötet?
Ist Richard Allen der Brücken-Typ aus dem Video?
Laut der New York Post wurde das gesamte Video bei der Zeugenaussage von Tatortermittler Brian Olehy am Dienstag erstmals außerhalb der Strafverfolgungsbehörde gezeigt. Kurz nach dem Mord soll Richard Allen bei der Polizei angegeben haben, dass er zum Zeitpunkt des Verschwindens der Mädchen in der Nähe der Brücke war. Eine Beteiligung an den Morden weist er zurück.
Lese-Tipp: Mord an Abby und Libby (13, 14) aufgeklärt? Polizei verhaftet Verdächtigen
Wie die Daily Mail berichtet, soll die Patrone, die am Tatort entdeckt wurde, jedoch auf eine Waffe zurückzuführen sein, die im Besitz von Richard Allen ist. Weiterhin sollen ihn verschiedene Augenzeugen gesehen haben und vor Gericht als „Bridge Guy” (Brücken Typ) anhand eines Screenshots identifiziert haben. Während der Eröffnungsplädoyers des Prozesses in der vergangenen Woche behaupteten die Staatsanwälte, dass der Angeklagte die Mädchen vom Weg gedrängt habe, bevor er ihnen die Kehle durchgeschnitten habe.
Urteil steht noch aus
Gegen den 52-Jährigen wurde erstmals 2017 und erneut im Oktober 2022 ermittelt. Nach einer zweiten polizeilichen Vernehmung wurde er in Gewahrsam genommen. Der Prozess soll noch bis Mitte November andauern. Im Falle einer Verurteilung droht dem Familienvater eine Höchststrafe von 130 Jahren Gefängnis. (rkm)