Mobbing in der Grundschule?

Viertklässler soll Jungen (7) in Toilette aufgehängt haben

Mobbing Schule
Die Ärzte im Krankenhaus diagnostizierten beim Siebenjährigen eine Nackenprellung.
CNN

Kann ein Kind zu solch einer grausamen Tat fähig sein?
Ein Viertklässler in den USA soll einen Jungen (7) am Hals in der Schultoilette aufgehängt haben. Während ihm die Eltern des Opfers Mobbing vorwerfen, spricht die Schule von einem unglücklichen Zwischenfall beim Spielen.

Eltern vermuten Mobbing an Grundschule in Maryland

„Schauen Sie sich meinen Sohn an. Er hat Flecken unter den Augen, die wie Adern aussehen”, sagen die Eltern des Siebenjährigen dem US-Sender CNN. „Am Hals hat er noch immer blaue Flecken, weil er gewürgt wurde.”

Der Vorfall ereignete sich am Freitag in der C. Paul Barnhart Elementary School in Waldorf (US-Bundesstaat Maryland). Die Eltern, die namentlich nicht genannt werden möchten, gehen von Mobbing als Motiv aus. „Mein Sohn hat mir erzählt, dass der Junge auf der Toilette zu ihm gesagt hat: ‘Ich werde dir mal zeigen, was ich früher immer mit den Leuten gemacht habe’”, berichten sie. Ihr Sohn sei traumatisiert. „Er wird einige Zeit brauchen. Das ist nichts, das man über Nacht überwindet.”

Schule: Jacke des Jungen verfing sich am Haken

Der Siebenjährige, der die zweite Klasse der Grundschule besucht, wurde nach dem Übergriff im Krankenhaus untersucht. Den Unterlagen der Klinik zufolge erlitt er eine Nackenprellung, verursacht durch ein stumpfes Trauma am Hals.

Die Schule stellt den Vorfall in einer Erklärung deutlich nüchterner dar. „Zwei unserer Schüler haben auf der Schultoilette herumgealbert, dabei hat sich die Jacke des einen Schülers am Haken einer Tür verfangen. Der Schüler konnte sich nicht selbst befreien; auch der andere beteiligte Schüler war nicht in der Lage, ihm zu helfen”, heißt es.

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Eltern fordern Videoüberwachung an Schule

„Das ergibt für mich keinen Sinn”, halten die Eltern dagegen. „Wenn man herumalbert, wie kann man dann an einem Haken hängen bleiben? Wir brauchen Antworten, ich will Antworten, und wir werden keine Ruhe geben, bis wir Antworten haben.” Sie würden ihre Version der Geschehnisse in der Hoffnung öffentlich machen, dass so etwas nicht noch jemand anderem passiert. Und fordern, dass die Polizei an der Schule präsent ist oder zumindest die Flure videoüberwacht werden.

„Das sind unsere Kinder, sie sind die Zukunft”, sagen die Eltern des mutmaßlichen Mobbing-Opfers. „Deshalb müssen wir sie beschützen.” (bst)

Bist du von Mobbing in der Schule betroffen? Hier findest du Hilfe

Wenn du selbst schon negative Erfahrungen mit Mobbing in der Schule gemacht hast, ist es wichtig, darüber zu sprechen. Unter der Nummer 116 111 oder unter www.nummergegenkummer.de findest du Menschen, die dir zuhören.