So „befriedigend” war’s in FrankreichStadtrat packt über FKK-Swinger-Bildungsreise aus

Stadtrat Julien Ferrat mit einem Teil der Cap d'Agde-Delegation.jpg
Mit Stadtrat Julien Ferrat (34, mit Schild) ging’s in die Bildungshorizontale: die Swinger-Reisegruppe in Südfrankreich
Die Mannheimer

Diese Bildungsfahrt befriedigte nicht nur die Gehirnzellen...
Im Mai lud der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat (34/Die Mannheimer) zur achttägigen Bildungsreise der etwas anderen Art -nämlich zu einem FKK-Swinger-Urlaub. Schnell meldeten sich über 30 Menschen. Jetzt zieht der Lokalpolitiker sein Fazit und nimmt dabei, für Politiker ungewöhnlich, kein Blatt vor den Mund.

Stadtrat Julien Ferrat: „War eine Mischung aus FKK und Bildungsprogramm”

Ferrat erklärt: „Es war eine tolle Mischung aus FKK-Swinger-Urlaub und Bildungsprogramm. Das Kernanliegen, nicht nur einen reinen Strandurlaub anzubieten, sondern auch ein Rahmenprogramm mit Hintergrundinformationen, kam bei den meisten gut an.” Und weiter: „Es kam innerhalb der Reisegruppe auch zu Gruppensex.“ Insgesamt beschreibt der Mannheimer die Reise als „ganzheitliches Bildungserlebnis”. Das Bildungsprogramm sei „gut” und der Swinger-Teil für alle „befriedigend” gewesen.

Insgesamt nahmen 28 Menschen an der Reise ins FKK-Resort „Village naturiste“ in Cap d’Agde in Südfrankreich teil. Eine Reise mit ernstem politischem Hintergrund. Denn Ferrat fordert ein FKK-Swinger-Paradies für Mannheim. Das „Village naturiste” im Besonderen seien Vorzeigeprojekte für eine exzellente Infrastruktur-Politik, die keine Steuergelder verbrenne, sondern Mehreinnahmen generiert. „Anstatt in einer Wirtschaftskrise sich für das Kaputtsparen zu entscheiden, wurden Tourismus-Magnete aus dem Boden gestampft. Es wurde hierbei nicht von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr gedacht, sondern langfristig in Dekaden”, führt er aus.

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Zugleich sieht er in dem „Paradies” auch finanzielle Reize. „Die Stadt Agde nimmt jährlich einen Millionenbetrag über den Verkauf der Zutrittskarten zum Village naturiste ein.” Der Anteil ausländischer Touristen im „Village naturiste“ liegt laut dem Stadtrat je nach Saison zwischen 50 und 80 Prozent. Aus seiner sicht sei das das „interessanteste kommunal verwaltete Nischen-Tourismus-Projekt weltweit”.

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Wenn es nach Ferrat geht. soll Mannheim die kleine Schwester von Cap d’Agde werden. Ein Swinger-Dorf für 1.000 bis 2.000 Menschen hätte ihmzufolge „großes touristisches Potenzial”.

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„Erfrischend” bis „hirnverbrannt”

Rückblick: Im Mai lud der Mannheimer Stadtrat Julien Ferrat zur Bildungsreise der etwas anderen Art – nämlich zu einem FKK-Swinger-Urlaub. Mit dem Beitrag im Mannheimer Amtsblatt – inklusive Nacktfoto mit diskret platziertem Parteischild – sorgte Ferrat nicht nur für Lacher, sondern auch für Kritik. Die CDU reagierte empört: „Ich finde den Aufruf an der Stelle hirnverbrannt, weil ich glaube, dass er der Politik eher schadet”, so Ferrats Stadtratskollege, der CDU-Kreisvorsitzender Christian Hötting.

Die Stadtverwaltung hielt sich bedeckt, Ferrat selbst sieht die Aufregung gelassen. „Manche haben mir eine E-Mail geschrieben, dass sie es einfach erfrischend fanden und amüsant und interessant – mal was Neues.” Vorher sollte es auch noch ein „Trainingslager mit Outdoor-Sex am FKK-Strand” in Mannheim geben. Letztendlich waren beim Urlaub 28 Personen zwischen 27 und 67 Jahren dabei.

Ob Mannheim wirklich zum neuen FKK-Swinger-Paradies wird? Das entscheidet wohl am Ende die nackte Tatsachenentscheidung eines Beschlusses... (tli)