Mädchen (13) ersticht Schwester (7)

Das sagen die Nachbarn zum Mord in Leipzig

von Anne Schneemelcher und Eva Johanna Onkels

Ein kleines Mädchen stirbt – und die Schwester ist mutmaßlich die Täterin!
Das Mehrfamilienhaus mit seinen Balkonen in Leipzig wirkt unauffällig. Dass sich hier ein Drama abspielte, ist von außen nicht zu erkennen. Doch genau hier tötete eine 13-Jährige ihre Schwester (7) mit einem Messer. Eine Tat, die die Nachbarschaft schockiert.

Siebenjährige stirbt im Krankenhaus

Die Sonne scheint an diesem Samstagnachmittag, als sei nichts passiert. Doch hier spielte sich in der Nacht zuvor ein Drama ab: Die Polizei wurde am Freitagabend gegen 19.15 Uhr in das Mehrfamilienhaus in Leipzig gerufen. Dort fanden sie die schwer verletzte Siebenjährige. Die Schwester und mutmaßliche Täterin hatte selbst die Polizei alarmiert. Rettungskräfte wurden gerufen. Doch sie konnten nichts mehr tun. Trotz Reanimationsversuchen im Rettungswagen starb das Mädchen.

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Das Haus, die ganze Umgebung wirkt bürgerlich. Aufgeräumt. Ordentlich. So wirkte auch die betroffene Familie auf die Nachbarschaft. Eine Nachbarin erzählt RTL, sie könne es noch gar nicht fassen, was passiert sei. Die Familie sei sehr höflich gewesen. Der aus Serbien stammende Vater sei schon länger in Deutschland gewesen, hätte vor zwei oder drei Jahren seine Frau und die beiden Kinder nachgeholt. Mutter und Vater seien zwischen 30 und 40 Jahre alt. Die Nachbarin beschreibt die beiden Mädchen als „höflich, freundlich, nett“. Die Jüngere sei blond gewesen. Es seien immer ruhige Nachbarn gewesen. Die Kinder hätten sich nicht ständig gestritten. Man habe von der Familie quasi nichts mitbekommen, außer, dass sie ordentlich angezogen zur Schule gegangen seien. Dass das kleine Mädchen tot ist, macht ihr zu schaffen. „Oh mein Gott, die kleine Süße“, hat sie mehrfach gesagt. Sie wohnt Tür an Tür mit der Familie. Doch zur Tatzeit hört sie nichts. Keine Schreie. Keinen Lärm.

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Motiv noch unklar

Auch die Polizisten stehen zum Teil unter Schock. Sind froh, dass sie nicht alle in die Wohnung müssen. Manche sind selbst Eltern. Ein schwieriger Tag für alle Beteiligten. Warum die 13-Jährige auf ihre Schwester einstach, ist noch ungeklärt. Eine Polizeisprecherin erklärte im Interview, dass zurzeit „die Behandlung der 13-Jährigen im Vordergrund“ stünde. Weitere Angaben möchte die Behörde zum derzeitigen Zeitpunkt zum Schutz der Familie nicht machen.