Hauptverdächtiger im Fall Maddie McCann ist frei Christian B. aus Haft entlassen! Fußfessel, Wohnsitz und Co: Diese Auflagen muss er jetzt erfüllen

Der Maddie-Verdächtige Christian B. ist ein freier Mann – doch wie frei ist er wirklich?
B. wurde am Mittwochmorgen aus der Haft entlassen. Sein Anwalt Friedrich Fülscher bestätigt RTL, dass sein Mandant nach der Haftentlassung eine elektronische Fußfessel tragen muss. Zudem müsse sich der 48-Jährige regelmäßig bei der Führungsaufsichtsstelle und der Bewährungshilfe melden.

Verteidiger von Christian B. kündigen Beschwerde gegen Auflagen an

Der Verdächtige im Fall Maddie McCann muss sich laut einem Beschluss des Landgerichts Hildesheim einen festen Wohnsitz nehmen, den er ohne Genehmigung nicht verlassen darf, berichtet das Magazin „Spiegel“. Seine Verteidiger kündigten allerdings eine Beschwerde gegen die Führungsaufsicht an. „Das ist der Versuch der Staatsanwaltschaft, ihn in einer Art Untersuchungshaft zu halten, wo sie jederzeit Zugriff auf ihn hätten“, sagte Rechtsanwalt Philipp Marquort dem Bericht zufolge.

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Der mehrfach einschlägig vorbestrafte Christian B. verbüßte in einer Justizvollzugsanstalt im niedersächsischen Sehnde eine mehrjährige Haftstrafe, zu der ihn das Landgericht Braunschweig 2019 wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Touristin in Portugal im Jahr 2005 verurteilte.

Der Maddie-Verdächtige Christian B. hat am Mittwoch (17.09.) im Auto seines Anwalts das Gefängnis verlassen.
Der Maddie-Verdächtige Christian B. hat am Mittwoch (17.09.) das Gefängnis verlassen.
RTL

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig betrachtet B. weiterhin als Verdächtigen im Fall der verschwundenen Maddie McCann, die am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Ferienwohnung ihrer Familie in Praia da Luz an der portugiesischen Algarveküste verschwunden war. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt seit Jahren gegen B., hat aber keine Anklage gegen ihn erhoben.

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Maddie-Verdächtiger Christian B. darf Deutschland nicht verlassen

Laut „Spiegel” wird B. der Reisepass entzogen, er solle einen Personalausweis erhalten, der auf Deutschland beschränkt ist. Der Geltungsbereich „wird hiermit und mit sofortiger Wirkung auf das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland beschränkt“, zitiert das Magazin aus einem Behördenschreiben.

Christian B. (l.) bei einem Gerichtstermin in Braunschweig (Archivfoto)
Christian B. (l.) bei einem Gerichtstermin in Braunschweig (Archivfoto)
IMAGO, Paul Edwards

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Die Stadt habe dabei auf eine frühere Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs und des Besitzes kinderpornografischer Schriften verwiesen. Demnach hatte eine sogenannte Fallkonferenz der Behörden zu Christian B. am 3. Juli ein Risiko festgestellt, dass er weitere Straftaten begehen könne. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sich B. ins Ausland absetze. Seine Rechtsanwälte wollen dem Magazin zufolge auch gegen diesen Bescheid vorgehen.

Verwendete Quellen: AFP, RTL-eigene Recherchen