Nach Standseilbahn-Unfall

Eltern finden totgeglaubten deutschen Sohn im Krankenhaus in Lissabon

Unter den 17 Toten des Seilbahnunglücks in Lissabon ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch ein Deutscher.
Unter den 17 Toten des Seilbahnunglücks in Lissabon ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch ein Deutscher.
Armando Franca/AP/dpa

Jetzt kommen immer mehr Details raus!
Die portugiesische Polizei ging davon aus, dass unter den Toten des Seilbahnunglücks auch ein Deutscher war. Aber die Eltern fanden ihren Sohn dann in einem Krankenhaus. Jetzt spricht die Polizei!

Eltern von Deutschem mussten DNA-Test machen

Zunächst hielt die portugiesische Polizei den Deutschen für tot – nun haben die Eltern ihren Sohn nach dem Standseilbahnunglück schwer verletzt in einem Krankenhaus in Lissabon gefunden. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei in Lissabon der Deutschen Presse-Agentur.

Die aus Deutschland angereisten Angehörigen seien zunächst gebeten worden, einen Toten zu identifizieren, den die Polizei für einen Deutschen gehalten habe. Als die Eltern angaben, dass der Mann nicht ihr Sohn sei, sei ein DNA-Test gemacht worden, der das bestätigt habe, sagte die Polizistin.

Daraufhin seien den Eltern Fotos verletzter und bisher nicht identifizierter Opfer des Unglücks in den verschiedenen Krankenhäusern der Stadt gezeigt worden. Auf einem hätten die Eltern ihren Sohn dann erkannt. Der Mann, selbst Vater, habe im Krankenhaus San José gelegen, sei aber nicht ansprechbar gewesen. Auch die Frau des Mannes sei schwer und deren Kind leicht verletzt worden, sagte die Sprecherin. Woher in Deutschland die Familie stammt, konnte sie nicht sagen.

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Zuvor hatte schon das Auswärtige Amt mitgeteilt, dass derzeit davon auszugehen sei, dass es bei dem Seilbahnunglück in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon kein deutsches Todesopfer gegeben habe. „Nach Kenntnis des Auswärtigen Amts befinden sich nach aktuellem Stand keine deutschen Staatsangehörigen unter den Todesopfern”, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin.

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Touristenattraktion in Lissabon wird zur Todesfalle

Eine der berühmtesten Touristenattraktionen Lissabons war am Mittwochabend binnen Sekunden zu einer Todesfalle geworden: Wohl wegen eines Schadens am Seil der historischen Standseilbahn Elevador da Gloria war ein Wagen ungebremst eine steile Straße hinabgerast, entgleist, umgekippt und gegen ein Gebäude gekracht. 16 Menschen kamen ums Leben und 21 wurden zum Teil schwer verletzt.

Die Suche nach den Ursachen und Antworten auf die Frage, ob die Standseilbahn ausreichend gewartet wurde, läuft auf Hochtouren. Bis gesicherte Erkenntnisse vorliegen, werde es aber einige Zeit dauern, sagt Neves.

Einen solchen Unfall hatte es in Lissabon zuvor noch nie gegeben - nach Mittwochabend hoffentlich auch nie wieder! (dpa/tli)

Verwendete Quellen: dpa