Kinder weinen, als die Sauerstoffmasken herunterfallenFlugzeug sackt mehr als 8.000 Meter ab – 17 Verletzte!

Eine Boeing 737 Max der Korean Air (Symbolbild)
Der Flieger der Korean Air musste in Seoul-Incheon notlanden.
picture alliance / ZUMAPRESS.com | Seattle Aviation Images

Nasenbluten, Ohrenschmerzen, Hyperventilieren!

Die Pannenserie des Mittelstreckenfliegers vom Modell Boeing 737 Max geht mutmaßlich weiter. Dieses Mal erwischt es eine Maschine der Korean Air. Die Piloten bemerken rund 50 Minuten nach dem Start in Seoul eine Störung im Drucksystem und leiten einen steilen Sinkflug ein. Nach der Notlandung am Startflughafen müssen 17 Passagiere behandelt werden.

Boeing 737 Max muss notlanden: Flug mit zahlreichen Verletzten

Das Flugzeug mit 125 Passagieren an Bord ist am 22. Juni auf dem Weg von Südkorea nach Taiwan. Es befindet sich im Steigflug, als es Medienberichten zufolge über der Insel Jeju zu den Druckproblemen und dem anschließenden Sinkflug kommt. Innerhalb von 15 Minuten sackt die Maschine fast acht Kilometer ab. Die Sauerstoffmasken in der Kabine fallen herunter.

Kinder hätten geweint und mindestens zwei Insassen Nasenbluten bekommen, berichtet eine Passagierin der Taiwan News. Andere hätten über Ohrenschmerzen geklagt und hyperventiliert, sagt sie. Das Ganze sei passiert, während die Crew gerade Essen verteilte. Der Flieger dreht um, kehrt zum Flughafen Seoul-Incheon zurück.

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Problem beim Druckausgleich: Korean Air leitet Untersuchung ein

Schwere Verletzungen erleidet nach Angaben der südkoreanischen Behörden niemand. 13 Passagiere müssen nach der Landung im Krankenhaus behandelt werden.

Die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet. „Wir arbeiten voll und ganz mit den zuständigen Behörden zusammen, um die Umstände des Vorfalls aufzuklären”, sagte ein Sprecher und entschuldigte sich „bei allen Betroffenen”.

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Pannenserie bei Boeing

Bei dem Flugzeughersteller Boeing hatten sich in den vergangenen Monaten die technischen Probleme gehäuft. Bei einem spektakulären Vorfall Anfang des Jahres war bei einer Boeing 737 MAX 9 der Alaska Airlines während des Fluges ein Teil der Kabinenwand herausgebrochen.

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Die Beinahe-Katastrophe war offenbar nur die Spitze des Eisbergs. Untersuchungen bei weiteren Maschinen des Typs 737 Max 9 entdeckten die betroffenen US-Fluggesellschaften Alaska Airlines und United Airlines an der Stelle weitere Probleme, wie etwa lockere Schrauben.

Für Aufsehen sorgten die Aussagen des Whistleblower John Barnett (†62) gegen den US-Konzern. Er äußerte massive Sicherheitsbedenken. Barnett war 32 Jahre lang bei Boeing angestellt und verließ das Unternehmen 2017. Er warnte unter anderem davor, dass jede vierte Atemmaske im Notfall nicht funktionieren könnte. Seine Leiche wurde Anfang März in einem Auto auf einem Hotelparkplatz im US-Bundesstaat South Carolina gefunden – kurz bevor er erneut vor Gericht aussagen sollte. (sbl)