Auch RTL ist betroffen

Drei Weltkriegs-Bomben in Köln gefunden – 20.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen

An vier Verdachtspunkten wurden Blindgänger vermutet. (Archivbild)
In Köln-Deutz wurden drei Blindgänger entdeckt. (Archivbild)
Thomas Frey/dpa

Die Stadt Köln steht vor einer der größten Evakuierungen der letzten Jahre.
Drei Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurden bei Sondierungsarbeiten im Bereich der Deutzer Werft entdeckt. Zwei 20-Zentner-Bomben und eine 10-Zentner-Bombe, alle amerikanischer Bauart mit Aufschlagzündern.

Evakuierung betrifft 20.000 Menschen, darunter RTL, Lanxess-Arena und Hauptbahnhof

Das Evakuierungsgebiet in Köln am Mittwoch (4. Juni).
Das Evakuierungsgebiet in Köln am Mittwoch (4. Juni).
Stadt Köln

Die drei Kampfmittel sollen am Mittwoch (4. Juni) entschärft werden. Dafür wird ab 8 Uhr morgens der Gefahrenbereich weiträumig abgesperrt und evakuiert. Der festgelegte Radius beträgt 1.000 Meter, betroffen sind rund 20.000 Menschen.

Die Liste der betroffenen Einrichtungen liest sich wie ein Querschnitt durch das öffentliche Leben Kölns.

  • RTL-Gebäude und weitere große Unternehmen wie HDI

  • Lanxess-Arena, Musical Dome, Philharmonie

  • Bahnhof Messe/Deutz, südliche Zugstrecken zum Hauptbahnhof

  • KVB-Linien 1,7 und 9

  • Drei Rheinbrücken: Deutzer Brücke, Severinsbrücke, Hohenzollernbrücke

  • Städitsche Dienststellen, darunter das Rathaus, das Stadthaus Deutz (West) und mehrere Kirchen

  • Neun Schulen, zahlreiche Kitas, 58 Hotels in der Altstadt und Deutz

  • LVR-Gebäude sowie Pflegeeinrichtungen und das Eduardus-Krankenhaus

Lese-Tipp: Weltkriegsbombe in Köln entschärft – Tausende Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen

Das plant die Stadt Köln

Besonders heikel: Auch kritische Infrastruktur ist betroffen. Das Eduardus-Krankenhaus sowie zwei Pflege- und Altenheime müssen rechtzeitig mithilfe der Feuerwehr geräumt werden. Deshalb beginnt der Klingelrundgang zur Evakuierung bereits in den frühen Morgenstunden.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf ist vor Ort, gemeinsam mit dem Kölner Ordnungsamt. Eine zentrale Anlaufstelle für betroffene Personen wird im Laufe des Dienstags bekannt gegeben, genauso wie Details zu Sperrzonen, Straßensperren und Einschränkungen im ÖPNV. (kra)