Logan (26) kämpft für GerechtigkeitMeine Mutter hat mich vergewaltigt – ist mein Bruder auch mein Sohn?

Es ist ein Verdacht, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht.
Als Logan Gifford ein Kind war, wird ihm das genommen, was eigentlich unantastbar sein sollte: seine Unversehrtheit. Seine eigene Mutter missbraucht den heute 26-Jährigen jahrelang. Dafür wird sie 2015 zu einer Haftstrafe verurteilt. Jetzt, Jahre später, stellt sich die erschütternde Frage: Ist Logans jüngerer Bruder in Wahrheit sein Sohn?
Missbrauch, Drogen, Gewalt – Logans Kindheit war ein Albtraum
Wie die Lokalzeitung Las Vegas Review-Journal berichtet, lebt der heute 26-Jährige in Las Vegas, ist verheiratet und hat die Vormundschaft für seinen kleinen Bruder übernommen. Der Junge ist 15 Jahre alt, lebt mit einer geistigen Behinderung, braucht besondere Betreuung. Doch die Nähe des Geburtszeitpunkts zur Zeit des Missbrauchs bringt Logan zu einem quälenden Verdacht: „Es besteht die reale Möglichkeit, dass mein jüngerer Bruder M.G. tatsächlich mein leiblicher Sohn ist – das Ergebnis des Missbrauchs, den ich durch meine Mutter erlitten habe”, sagt er selbst im Aufruf zu einer Spendenkampagne.
Ein Therapeut sprach ihn erstmals darauf an, berichtet die Zeitung weiter – eine Möglichkeit, die ihn „völlig aus der Bahn geworfen“ habe, wie Logan sagt.
Kind lebt heute bei ihm – Bruder oder Sohn?
Mittlerweile hat Logan eine gerichtliche Vaterschaftsfeststellung beantragt. Seine Mutter, Doreene Gifford, bestreitet den Verdacht, erklärte sich aber zu einem DNA-Test bereit. Die juristische Klärung ist jedoch schwierig, da sowohl Logan als auch sein Vater genetisch als Vater infrage kämen. Wenn sich Logans Vaterschaft bestätigt, wird das Verfahren als Sorgerechtsfall weitergeführt. Wenn nicht, soll die Vormundschaft dauerhaft bei Logan bleiben.
Der Junge lebt mittlerweile bei Logan, seiner Ehefrau und deren Tochter. Er besucht Therapien, zeigt Fortschritte und bekommt Sozialhilfe. Logan sagt: „Ich habe mir das alles nicht gewünscht. Ich war ein Kind, als das alles passierte und jetzt muss ich die Scherben von etwas aufsammeln, das mein Leben bis heute beeinflusst und mich dazu zwingt, damit umzugehen. Ich fühle, dass es meine Pflicht ihm gegenüber ist, herauszufinden, wer sein leiblicher Vater wirklich ist.”
Rückblick: Logans Kindheit war geprägt von Drogen, Vernachlässigung und Gewalt. Mehrfach schaltete sich das Jugendamt ein. Einer seiner Brüder (3) starb früh nach einem Unfall, die Familie zerbrach. Trotzdem ging Logan seinen Weg: Er arbeitet als Kundenbetreuer bei einer Marketingfirma, ist politisch aktiv, setzt sich für Wählerrechte ein.
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Spendenkampagne soll helfen
Um die juristische Klärung, Betreuung und Versorgung seines Bruders zu finanzieren, hat Logan nun eine GoFundMe-Kampagne gestartet. Ziel sind 30.000 Dollar – für DNA-Tests, Anwaltskosten, Therapien und einen finanziell unbeschwerteren Alltag. Für Logan ist jedoch eins klar: „Egal was der Test zeigt: Ich bleibe für ihn da. Es gibt kein Zurück und nichts kann rückgängig gemacht werden. Und er verdient ein Leben, in dem er sich wohlfühlt und ein Kind sein kann.“ (kra)