Drama in Uniklinik EssenKinder essen giftige Pilze - nur eine Transplantation kann sie noch retten

von Anna Schwarzer

Sie kämpfen um ihr Leben! Drei Kinder und ein Erwachsener werden seit gestern in der Uni-Klinik Essen behandelt. Vermutlich, weil sie hochgiftige Pilze gegessen haben. Die Kinder schweben nach Angaben der Ärzte in Lebensgefahr. Wie man giftige von genießbaren Pilzen unterscheidet – in unserem Video!

Vergiftung zerstört Leber komplett

Sie sehen schön aus und wirken alles andere als gefährlich. Und doch können bestimmte Wildpilze giftig und sogar lebensbedrohlich sein. Drei Kindern und ein Erwachsener werden derzeit in der Uniklinik Essen behandelt. Sie haben einen hochgiftigen Knollenblätterpilz gegessen. Die schlimme Diagnose: akutes Leberversagen.

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Der Knollenblätterpilz sieht dem weißen Wild-Champignon zum Verwechseln ähnlich.

Der Experte Dr. Christoph Specht erklärt: „Da ist die Leber nicht ein bisschen angegriffen, sondern wirklich komplett kaputt.“ Die Betroffenen haben nur eine Chance: „Nur eine Lebertransplantation, die dann sehr schnell kommen muss, kann das Leben der Vergifteten retten”, so der Arzt und Medizinjournalist.

Lese-Tipp: Knollenblätterpilz: So erkennt ihr den hochgiftigen Champignon-Zwilling

Besonders tückisch ist, dass sich die Symptome erst nach einer gewissen Zeit bemerkbar machen - erst Stunden nach dem Verzehr bekommen Betroffene heftige Bauchschmerzen. Das Gift ist zu diesem Zeitpunkt ist schon längst im Körper.

Erkrankte „ganz oben auf der Liste“ für Transplantation

Der Knollenblätterpilz sieht dem weißen Wild-Champignon zum Verwechseln ähnlich. Wie unterscheidet man giftige von essbaren Pilzen? Experten raten dazu, um Pilze mit Lamellen einen großen Bogen zu machen. Sie sind in der Regel nicht genießbar und im Zweifel sogar giftig.

Wer sich informieren möchte, sollte ein professionelles Pilzseminar besuchen, um sein Wissen zu schulen und möglichst große Sicherheit zu bekommen. Generell gilt: Pilz-Fans sollten nur das pflücken, was sie kennen – und die Pilze vor ihrem Verzehr am besten zweimal prüfen.

Die Vergifteten in Essen warten jetzt auf eine Lebertransplantation, mit der höchsten Dringlichkeitsstufe. Sie stünden „ganz oben auf der Liste“, so Oberärztin Dr. Elke Lainka von der Uniklinik Essen. „Sie können ja nicht lange auf ein Organ warten, weil das ja zum Tode führt“, sagt sie.