„Woher wissen wir, dass er das nicht noch einmal tun wird?”
Kannibalen-Killer tötete Obdachlosen und aß dessen Auge und Gehirn

Ärzte sind sicher: Medikamente helfen gegen „Stimmen in seinem Kopf”.
Tyree Smith aus dem US-Bundesstaat Connecticut wird 2013 von einem Gericht in eine psychiatrische Hochsicherheitsklinik geschickt. Eigentlich soll er laut Urteil 60 Jahre dort bleiben. Doch jetzt haben sich seine Ärzte für seine Freilassung eingesetzt, obwohl die Behörden Bedenken haben.
„Mord, Kannibalismus und Freilassung in einem Satz: Das ist ein Problem!“
Mit einer Axt wird der obdachlose Angel Gonzalez 2011 auf einem Friedhof in Bridgeport (Connecticut) brutal ermordet. Schnell hat die Polizei Medienberichten zufolge damals den Täter gefunden. Tyree Smith gibt zu, den Mann getötet und ihm mehrere Organe entnommen zu haben. Teile des Gehirns und einen Augapfel will er gegessen und „mit Sake heruntergespült” haben.
Ärzte stellen bei Tyree Smith unter anderem Schizophrenie fest. Im Juli 2013 kommt ein Gericht zu dem Schluss, dass er unzurechnungsfähig und damit nicht schuldfähig ist. Er wird zu einem 60-jährigen Aufenthalt in das Connecticut Valley Hospital eingewiesen, einer hochgesicherten psychiatrischen Einrichtung.
Dort glauben seine Ärzte jetzt, dass er nicht mehr gefährlich ist. Er nehme „ständig Medikamente gegen Psychosen und Stimmen in seinem Kopf”, zitiert die New York Post einen der Mediziner. Und auch die forensische Psychiaterin, Dr. Caren Teitelbaum, sagt in einer Anhörung, Smith habe stets an Gruppen- und Drogentherapien teilgenommen. „Er hat gesagt, er habe keine Halluzinationen mehr oder den Wunsch, anderen oder sich selbst Schaden zuzufügen, sagt Teitelbaum der Zeitung. „Er ist eine Freude. Er wird als eine Stütze für die anderen Menschen dort angesehen“, fügt sie im Namen des Direktors der Klinik hinzu.
Aber: Die Ärzte räumen dem Bericht zufolge auch ein, dass Tyree Smith durchaus zur Gefahr werden könnte, sollte er seine Medikamente absetzen.
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Streit um Freilassung des Kannibalen-Mörders von Bridgeport: „Er hat keine Reue gezeigt!”
Deshalb gäbe es für seine Freilassung auch strenge Auflagen. So müsse er beispielsweise regelmäßig überwacht werden und sich ambulant weiterhin behandeln lassen. Zudem hätte es vorher bereits Freigänge gegeben, bei denen er sich beweisen musste.
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Angehörige des Opfers und auch der republikanische Senator der Gemeinde, Paul Cicarella, sind hingegen geschockt von der Entscheidung. „Mord, Kannibalismus und Freilassung in einem Satz. Das ist ein Problem. Das macht mir Sorgen“, sagt Cicarella. Gemeinsam mit drei weiteren Senatoren übt er öffentlich Kritik an der Freilassung: „Diese schreckliche Entscheidung gefährdet die öffentliche Sicherheit und ist eine weitere schreckliche Botschaft an die Opfer von Gewaltverbrechen in Connecticut und ihre Familien. Diese Person sollte niemals freigelassen werden. Wir sind sprachlos angesichts dieser Ungerechtigkeit. In welchem Universum ist das in Ordnung?“, heißt es in einer Erklärung.
Die Schwägerin des Opfers erzählt mehreren lokalen Medien, dass die Familie inzwischen in „ständiger Angst” lebe. „Woher wissen wir wirklich, dass er das nicht noch einmal tun wird?“, fragt Talitha Frazier laut CTPost. „Er hat keine Reue gezeigt, Angel getötet zu haben.” Sie habe große Angst, dass Tyree Smith seine Symptome verheimlichen könnte. (sbl)