Tragödie bei Halbmarathon
Olivia (24) stirbt im Rennen, Ellen (24) im Ziel

Zwei Frauen, zwei Rennen, zwei junge Leben, die abrupt enden.
Innerhalb nur einer Woche sterben zwei 24-jährige Irinnen nach Halbmarathonläufen, eine in Schottland, eine in ihrer Heimat. Die Sportwelt steht unter Schock.
Olivia (24) stirbt beim Edinburgh-Halbmarathon
Am 25. Mai nimmt Olivia Tuohy am Edinburgh Halbmarathon teil und stirbt laut Todesanzeige „während des Laufs”. Olivia stammt aus Ennis (Irland) und studierte in Schottland. Schon ihr ganzes Leben war sie sportlich aktiv, spielte früher Camogie (eine Art irisches Frauenhurling) und auch Fußball bei den Banner Ladies aus ClareClare. Der Verein schreibt bei X (ehemals Twitter): „Unsere Gedanken und Gebete sind in dieser traurigen Zeit bei ihren Eltern, ihrem Bruder Stephen, ihrem Partner Michael und ihrer Familie. Möge ihre sanfte Seele in Frieden ruhen.”
Ihre Familie beschreibt Olivia in der Todesanzeige als „strahlenden und schönen Geist”. Etliche Freunde trauern öffentlich, eine Freundin schreibt über Olivia bei Facebook: „Ich hatte das Glück, mit ihr aufzuwachsen. Es bricht mir das Herz. Olivia war so nett zu allen, und ich werde mich immer an ihr Lachen erinnern.”
In ihrer Heimatstadt wird bei mehreren Veranstaltungen eine Schweigeminute abgehalten. Die Anteilnahme am Verlust der Familie riesengroß.
Ellen (24) stirbt nach Halbmarathon im Ziel
Nur acht Tage später die nächste Tragödie: Ellen Cassidy stirbt am 2. Juni kurz nach dem Zieleinlauf beim Cork City Halbmarathon. Die talentierte Schwimmerin wurde nach dem Rennen von Sanitätern behandelt, kam ins Krankenhaus und starb kurze Zeit später.
Ellen hatte Irland bei den Olympischen Jugend-Spielen vertreten, war seit ihrer Kindheit Mitglied im Dolphin Swimming Club. Der Verein schreibt: „Ellen schwamm durchs Leben mit Kraft, Anmut und Leidenschaft. Dein Lächeln wird unvergessen bleiben.”
Für ihre Beerdigung am 5. Juni wünscht sich die Familie, dass alle „ihre bunteste Kleidung tragen”, heißt es in der Todesanzeige.
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Rätsel um Todesursachen der beiden Irinnen
Aktuell sind die genauen Ursachen in beiden Fällen nicht offiziell bekannt. Beide Frauen sollen sportlich aktiv, fit und gesund gewesen sein. Der stellvertretende Oberbürgermeister von Cork, Honore Kamegni, postete in einem Beitrag auf X: „Ihr (Ellen) wurde an der Ziellinie in der Patrick Street schlecht. Sie wurde sofort medizinisch versorgt. Mein herzliches Beileid gilt ihrer Familie und ihren Angehörigen.”
Ob Vorerkrankungen oder andere Ursachen eine Rolle gespielt haben, bleibt unklar. Eins steht jedoch fest: Auch gesunde Körper haben Grenzen und auch der schönste Sport kann Risiken bergen. (kra)