Jungs legen Feuer, zerschlitzen Pools, zertrümmern Autos und kommen straffrei davonTerror-Kinder (13) verwüsten Zirndorf! Polizeigewerkschaft fordert: Strafmündigkeit endlich runter

von Roger Saha und Michaela Johannsen

Die Horror-Kinder von Zirndorf (Bayern) hinterlassen Angst und Verwüstung und die Polizei ist ziemlich machtlos!
Denn die beiden 13 (!) Jahre alte Jungen können strafrechtlich nicht belangt werden. Sie kommen davon, weil Strafmündigkeit in Deutschland erst mit dem 14. Geburtstag beginnt. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, sagt jetzt bei RTL: genug geredet, jetzt müssten Taten folgen.

Der Horror in Zirndorf beginnt am Dienstag: Kinder zerstören„oberkörperfrei und mit Sturmhauben” Giselas „Lebenswerk”

Wurde Opfer der Horror-Kinder von Zirndorf: Gisela Tejkel steht vor den Trümmern ihres Kleingartens. Sie sagt: „Mein Lebenswerk ist zerstört worden.”
Wurde Opfer der Horror-Kinder von Zirndorf: Gisela Tejkel. Sie sagt: „Mein Lebenswerk ist zerstört worden.”
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Dienstagabend geht der Wahnsinn los. Zwei strafunmündige Dreizehnjährige richten in Zirndorf im bayerischen Landkreis Fürth durch Vandalismus mehrere tausend Euro Schaden an. Die beiden Jungen schlitzen Pools mit einem Messer auf, setzen eine Gartenhütte in Brand und brechen in ein Lottogeschäft ein. Auch ein Auto zertrümmern sie. Bei ihrer Randaletour seien sie laut Polizei oberkörperfrei mit Sturmhauben auf dem Kopf unterwegs gewesen. RTL.de hatte berichtet! Mit Tränen in den Augen sagt Gisela Tejkel, deren Kleingarten in Schutt und Asche liegt: „Mein Lebenswerk ist zerstört worden.”

Zwei erst 13 Jahre alte Kinder sollen in Zirndorf eine Spur der Verwüstung hinterlassen haben. Unter anderem haben sie eine Gartenhütte angezündet.
Zwei erst 13 Jahre alte Kinder sollen in Zirndorf eine Spur der Verwüstung hinterlassen haben. Unter anderem haben sie eine Gartenhütte angezündet.
RTL

Am Ende schnappt die Polizei die Kinder und übergibt sie ihren Eltern. Der Grund: Mit 13 sind sie noch nicht strafmündig. Die Beamten können nichts weiter tun.

Deutsche Polizeigewerkschaft: „Strafmündigkeitsgrenze von 14 Jahren ist schon lange überholt”

ARCHIV - Der Bundesvorsitzende der Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, spricht am 17.10.2012 in Berlin während einer Fachtagung. Foto: Marc Tirl/dpa (zu dpa-Meldung: «Polizeigewerkschaft fordert 50 Millionen für Bundesliga-Einsätze» vom 02.08.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Rainer Wendt ist Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft
dpa, Marc Tirl

Dem Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft reicht es schon lange. Rainer Wendt (68) sagt auch im Hinblick auf den aktuellen Fall exklusiv zu RTL.de: „Die Strafmündigkeitsgrenze von 14 Jahren ist schon lange überholt, die Kriminalität junger Menschen steigt dramatisch. Es wird höchste Zeit, dass der Rechtsstaat korrigiert, was in Elternhäusern schiefläuft, auch wenn das schwer wird.”

Wendt weiter: „Natürlich sollen Kinder nicht in den Knast, aber auch 12-Jährige sollten mit Auflagen, Weisungen und Verhaltensregeln durch die Gerichtsbarkeit konfrontiert werden können. Bis zur Haftstrafe ist es ohnehin ein langer Weg, manchmal ist die Liste von Straftaten sehr lang, bevor der Rechtsstaat klare Kante zeigt.”

Polizeigewerkschafter Rainer Wendt (auch CDU-Mitglied) warnt vor zu viel Nachsicht: „Manche Ratgeber erklären jetzt wieder, warum sie das nicht wollen, sie setzen auf Pädagogik. Das tun sie seit Jahrzehnten und die Situation wird immer schlimmer.”

Erst diese Woche war außerdem bekannt worden, dass ein 13 Jahre altes Mädchen in NRW mit einem Terroranschlag gedroht haben soll. Auch sie ist nicht strafmündig. Mehr dazu im Video hier.

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Müssen die Randale-Kids von Zirndorf den Schaden bezahlen?

Mit einer harten Verfolgung durch die Polizei und Justiz müssen die Randale-Kinder von Bayern nicht rechnen. Eine Polizeisprecherin sagte aber: „Im zivilrechtlichen Bereich sieht es anders aus. Hier kann es durchaus zu Schadensersatzforderungen gegen die Eltern kommen.” Ob die Opfer der Kinder am Ende aber wirklich den materiellen Schaden ersetzt bekommen, das ist unklar. Ebenso wenig, ob Gisela Tejkel die Kraft hat, ihren zerstörten Kleingarten noch einmal aufzubauen.