Horror-Details im Prozess gegen Polen-Fritzl

„Er vergewaltigte sie mit besonderer Grausamkeit”

Ein Mann wird von Polizisten abgeführt.
Mateusz J. wird von der Polizei in Polen festgenommen.
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Die Staatsanwaltschaft fürchtet, er könnte es wieder tun!
In Polen steht ein Mann vor Gericht, der jahrelang eine Frau im Schweinestall auf seinem Grundstück gefangen gehalten, gefoltert und verstümmelt haben soll. Mateusz J. habe sein Opfer „mit besonderer Grausamkeit“ vergewaltigt, so die Anklage. Einige der Taten filmte er sogar mit dem Handy.

Mateusz J. sperrt Frau bei Date im Schweinestall ein

Die 30 Jahre alte Małgorzata kommt im August 2024 mit einer ausgerenkten Schulter ins Krankenhaus. Dort vertraut sie sich dem medizinischen Personal an und erzählt von dem Horror, den sie seit 2019 durchgemacht hat. Damals lernt sie den fünf Jahre älteren Mateusz J. über eine Dating-App kennen. Der Mann lädt sie auf seinen Hof im polnischen Gaiki ein.

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Doch das Date endet für Małgorzata in einem Albtraum. Sie darf nicht mehr gehen und wird in einen Schweinestall gesperrt. Dort soll J. dann fast fünf Jahre lang seine Gewaltfantasien an der Frau ausgelebt haben. Im November 2020 bringt sie sogar ein Kind ihres Peinigers zur Welt, das zur Adoption freigegeben wird, berichtet die Daily Mail

Eine Frau steht vor einem Krankenbett.
Małgorzata vertraute sich den Mitarbeitern im Krankenhaus an.
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Der Fall erinnert an Josef Fritzl, der seine Tochter jahrelang im Keller des Familienhauses in Amstetten in Österreich gefangen hielt.

Jahrelang wird Małgorzata gefangen gehalten und vergewaltigt

„Die Frau war in so einem schlechten mentalen Zustand, dass sie versuchte, sich das Leben zu nehmen“, zitiert die Daily Mail Staatsanwalt Artur Socha. Die Liste der Quälereien, die in dem Schweinestall passierten, ist lang: „Sie wurde ausgehungert und ohne Zugang zu fließendem Wasser eingesperrt.“ Das Opfer soll immer wieder verprügelt worden sein. Dazu soll der Angeklagte nicht nur seine Fäuste, sondern auch ein Brett, einen Schlagstock und einen Wasserschlauch benutzt haben. Małgorzata wurde gewürgt, getreten, an den Haaren gezogen und immer wieder gedemütigt. Die 30-Jährige verliert in der Gefangenschaft ihre Lippen und ihre Zähne.

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Ein alter Schweinestall von außen.
In diesem Stall soll Małgorzata jahrelang eingesperrt worden sein.
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All die Jahre wollen weder die Eltern von Mateusz J., die mit ihm auf dem Hof lebten, noch die Menschen aus der Nachbarschaft etwas bemerkt haben. Mehrmals muss Małgorzata in der Zeit im Krankenhaus behandelt werden, aber sie ist offenbar so eingeschüchtert, dass sie sich nicht traut, etwas zu sagen.

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Polen-Fritzl droht lange Haftstrafe

Im September 2024 wird Mateusz J. schließlich festgenommen. Diesmal sind die Gewaltspuren am Körper seines Opfers im Krankenhaus nicht zu übersehen. Dann kommt nach und nach alles ans Licht. Jetzt muss sich der Mann aus Gaiki vor Gericht für seine Taten verantworten. Und die Staatsanwaltschaft ist sicher, dass er dazu fähig wäre, so etwas auch anderen Frauen anzutun, wenn man ihn freilassen würde. Im Falle einer Verurteilung drohen J. mindestens fünf Jahre Haft. Er könnte aber auch lebenslänglich in den Knast gehen. Das müssen nun die Richter entscheiden. (jgr)