Hier sind nur Schuhe erlaubt – und die Menschen lieben es! Nackt im Museum

An zwei Abenden bietet das Ausstellungshaus an, die aktuelle Schau «Frei Schwimmen – Gemeinsam?!» hüllenlos zu besuchen.
Stuttgarts Haus der Geschichte öffnet seine Türen bald nur für Besucher, die splitterfasernackt sind. Zumindest an zwei Abenden gilt dann „Nackt ist Pflicht”.
Bernd Weißbrod/dpa

Schatz, zieh dich aus, wir gehen ins Museum!
Ins Stuttgarter Haus der Geschichte kommt demnächst nur rein, wer die Hüllen fallen lässt – bis auf die Schuhe.

Nackedei-Aktion sorgt für hohe Nachfrage!

An zwei Abenden bietet das Ausstellungshaus an, die aktuelle Schau „Frei Schwimmen – Gemeinsam?!” hüllenlos zu besuchen. „Unterschiedliche Einstellungen und Moralvorstellungen, Körperlichkeit und Toleranz sind Themen, die in der Ausstellung behandelt werden, dazu gehört auch Nacktbaden und FKK”, sagt Joachim Rüeck, der Sprecher des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg. Zuvor hatten die Stuttgarter Nachrichten und die Stuttgarter Zeitung über die Aktion berichtet.

An zwei Abenden bietet das Ausstellungshaus an, die aktuelle Schau «Frei Schwimmen – Gemeinsam?!» hüllenlos zu besuchen.
Die Nachfrage rund um die Nackedei-Aktion ist groß.
Daniel Stauch/HDGBW/dpa

Geplant sind eine bereits ausgebuchte Führung am 30. August und eine ebenfalls schon voll besetzte Wortkunst-Aktion zwei Wochen später. „Die Karten waren innerhalb weniger Wochen weg. Wegen der hohen Nachfrage ist an den Abenden der Nacktbesuch zudem ohne Programm möglich”, sagte Museumssprecher Rüeck.

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Nicht die erste hüllenlose Ausstellung

Die Ausstellung beschäftigt sich nach Angaben des Museums mit öffentlichen Bädern als Spiegel der Gesellschaft. Mit mehr als 200 Objekten und Fotos wird bis zum 14. September gezeigt, wie neben Gleichberechtigung und Demokratie auch Sexismus und Rassismus, Moralvorstellungen, Ausgrenzung und Vorurteile das öffentliche Baden geprägt haben.

Nackt-Führungen für Besucher: Auch in Paris, Brüssel und Hannover gab es bereits ähnliche Angebote. 2013 lud etwa das Leopold Museum Wien mit der Ausstellung „Nackte Männer” zum FKK-Besuch.
Nackt-Führungen für Besucher: Auch in Paris, Brüssel und Hannover gab es bereits ähnliche Angebote. 2013 lud etwa das Leopold Museum Wien mit der Ausstellung „Nackte Männer” zum FKK-Besuch.
Leopold Museum/Apa-Fotoservice/R/APA/dpa

Nacktsein sei der natürliche Zustand des Menschen, wirbt der Verein Get Naked Deutschland, der den ungewöhnlichen Museumsbesuch mitorganisiert. „Es ist an der Zeit, dass das einfache Nacktsein als nichts Besonderes angesehen und in der Gesellschaft nicht länger intuitiv mit sexuellen Handlungen verbunden wird.” Ganz neu ist die Idee übrigens nicht. In Wien, Paris, Marseille, Brüssel und Hannover gab es bereits ähnliche Angebote, die zu Publikumserfolgen wurden. (abl/dpa)