Jungtier saß „wimmernd im Gebüsch”Zündeten Tierquäler Nutria-Baby Cheesy an?

Ein Teil des Schwanzes muss amputiert werden!
Nutria-Baby Cheesy hat einen schweren Start: Im Alter von nur vier Wochen fällt das Nagetier womöglich Tierquälern in die Hände – erleidet schwere Verbrennungen. Doch das kleine Nutria-Mädchen hat Glück und kämpft sich tapfer zurück ins Leben.
Füße und Schwanz von Nutria-Baby verbrannt
Am Abend des 31. Mai wird ein kleines Nutria-Baby bei Bleckede (Niedersachsen) von einer Passantin gefunden. „Wimmernd im Gebüsch”, wie Vanessa Haloui im RTL-Interview erklärt. Die 44-Jährige ist Gründerin der Wildtierstation „Looki” in Hamburg und kümmert sich ehrenamtlich um verschiedene Wildtiere. Auch beim Fund des Nutria – das sie später „Cheesy” tauft – wird die Tierschützerin alarmiert. Schnell geht es in eine Tierklinik, denn das meerschweinchengroße Tier hat schwere Verletzungen.
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Cheesy habe „geschrien wie am Spieß”, als die Retter das kleine Nagetier behandeln. „Wir haben dann alles gesäubert und haben gesehen, dass die Füße quasi von oben verbrannt sind”, erklärt Haloui. Dasselbe gilt für den Schwanz des Tieres. Auch habe das Nutria „komisch gerochen”. Doch damit nicht genug.
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Wurde Cheesy vorsätzlich angezündet?

Denn im Nacken des Tieres entdecken Cheesys Helfer ein „Hämatom mit einer Quetschwunde”, für Vanessa Haloui Indiz für eine Schreckenstat: „Jemand hat das kleine Tier genommen und im Nacken krampfhaft festgehalten und es dann irgendwie mit Brandbeschleuniger angesteckt”, vermutet die Tierschützerin. „Fakt ist, dass die Verwundungen, die sie hat, niemals selbst zugefügt worden sein können.”
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Cheesys schwere Verwundungen sind es auch, die ihr ihren Namen geben. Denn ähnlich wie ein Käse, hatte das Tier durch die Verbrennungen nahezu „löcherige Füße”. „Da konnte man bis auf die Sehnen runtergucken”, erinnert sich Haloui. Vor allem durch die Gefahr einer Blutvergiftung schwebt das Nutria zunächst in Lebensgefahr. Doch die Versorgung von Vanessa Haloui rettet Cheesy das Leben – und beschert ihr bald sogar ein paar neue Freunde.
Nutria-Baby verliert Teil des Schwanzes
Alle drei Tage muss der Verband des rund vier Wochen alte Nutria-Mädchens zurzeit gewechselt werden. Auch bekommt sie Schmerzmittel und Antibiotikaspritzen. Um wieder zu Kräften zu kommen, stehen Ziegenmilch, viel Gemüse und Pflanzen auf dem Speiseplan. „Sie macht sich sehr gut”, so Vanessa Haloui. Dennoch steht fest: Ein Teil des Schwanzes muss amputiert werden, dieser habe „zu sehr gelitten”.

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Wenn die Behandlungen überstanden sind und Cheesy wieder vollständig bei Kräften ist, soll sie in ein Gehege mit Artgenossen ziehen: dem einjährigen Nutria-Weibchen Nacho und dem sechs Monate alten Männchen Torti, die ebenfalls in Vanessa Halouis Wildtierstation leben. Dann kann Cheesy nicht nur in Gesellschaft Gemüse und Pflanzen knabbern, sondern hoffentlich auch vergessen.