Brand-Drama von Dresden vor Aufklärung
Hat Chokri A. sich selbst ans Bett gefesselt und die Wohnung angezündet?
Der Fall schien eindeutig, eigentlich!
Ein Mann klettert aus einer brennenden Wohnung. Dabei ist er an ein Bettgestell gefesselt. Angeblich wollte seine Ex ihn töten. Doch dann kommt raus: Alles ist ganz anders, als es scheint.
War das Brand-Drama in Dresden inszeniert?
Chokri A. (26) rettet sich aus seiner brennenden Wohnung in Dresden, nach Atem ringend und an einem Bettgestell fixiert. Schwerverletzt wird er ins Krankenhaus eingeliefert. Vor dem Dresdner Landgericht sind die Narben des schrecklichen Ereignisses noch deutlich zu sehen. Nach dem Brand-Drama wird schnell seine Ex-Freundin Nancy S. (19) verdächtigt – doch die Staatsanwälte glauben jetzt, dass Chokris Geschichte gänzlich erfunden ist.
Chokri A. gibt an, dass seine Ex-Freundin versuchte, ihn umzubringen, was die Polizei zunächst für plausibel hält. Nancy S. wird verhaftet und wegen versuchten Mordes in U-Haft genommen. Doch nach Wochen wird sie schließlich entlassen. Nancy hat ein Alibi, während sich Chokri A. zunehmend in Widersprüche verstrickt.
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Chokri A. drohen bei Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft
Jetzt steht Chokri vor Gericht, unter anderem wegen besonders schwerer Brandstiftung. Den Vorwurf, das Feuer bewusst gelegt zu haben, um seiner Ex-Freundin die Schuld zuzuschieben, bestreitet er jedoch vehement. Andreas Feron vom Landgericht Dresden zu RTL: „Sein Asylantrag war abgelehnt worden und er hatte nur noch eine Duldung aus humanitären Gründen im Hinblick auf das gemeinsame Sorgerecht mit der Tochter. Und er wollte sozusagen seine Karten im Sorgerechtsverfahren günstig beeinflussen.” Eine ausgeklügelte Inszenierung des Brandes schien ihm die perfekte Gelegenheit zu bieten, seine Chancen in einem Sorgerechtsprozess zu verbessern.
Doch Chokris Plan geht nach hinten los. Und anstatt seine Tochter aufwachsen zu sehen, erwartet den Angeklagten nun möglicherweise eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. (kra)