Rasierklinge im Mund verstecktPlötzlich stürzt Bilal Y. sich auf seine Kinder und schlitzt sie auf!

In Hamburg fällt das Urteil gegen den Vater.
In Hamburg fällt das Urteil gegen den Vater.
RTL Nord
von Anna-Sophie Schütz und Louisa Grewe

„Ich werde euch bestrafen, ich werde eure Schönheit zerstören!“
Diese Botschaft schickt Bilal Y. seinen Söhnen laut Gericht per Sprachnachricht. Es ist eine Drohung, die in der Nacht auf den 9. April 2024 im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg zur blutigen Realität wird. Als er seine Söhne auf der Straße trifft, kommt es zum Streit. Dann stürzt sich Bilal Y. auf seine Kinder und schlitzt sie auf!

Sein jüngerer Sohn wird schwer verletzt

Das Perfide: Die Rasierklinge, mit denen er auf seine damals 21 und 24 Jahre alten Söhne losgeht, hat Bilal Y. gut versteckt − in seinem Mund! Als der Streit aus dem Ruder läuft, holt er die scharfe Waffe hervor und greift an: Seinem 21-jährigen Sohn schlitzt er den Hals auf, der junge Mann blutet stark. Seinen älteren Sohn verletzt der Vater am Bauch.

Die Brüder ergreifen die Flucht, können ihrem Vater nur knapp entkommen. Sie finden Zuflucht in einer nahegelegenen Moschee. Bilal Y. wird von anderen Menschen aufgehalten und noch vor Ort verhaftet. Am Mittwoch (5. März) wird er für die blutige Attacke auf seine Kinder verurteilt.

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Bilal Y. muss ins Gefängnis

Vier Jahre und acht Monate muss Bilal Y. hinter Gittern, so lautet das Urteil des Hamburger Schwurgerichts. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Haftstrafe von sechseinhalb Jahren gefordert. Es könne jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass der türkische Familienvater auch aus Notwehr gehandelt habe, heißt es in der Urteilsbegründung. Sowohl der Vater, als auch die Söhne seien gewaltbereit gewesen.

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Zudem habe Bilal Y. vor dem Angriff Kokain konsumiert. Der Einfluss der Drogen könne seine Schuldfähigkeit verringern, heißt es vom Gericht. „Dass Ihr Angriff glimpflich ausgegangen ist, wirkt sich mildernd auf Ihre Strafe aus“, erklärt die Richterin weiter. Beide Söhne überleben im April 2024 den Angriff.

„Ich werde heute meine Söhne verstümmeln”

Während des Prozesses kommt auch das Motiv ans Licht: Laut der Richterin habe sich der türkische Familienvater von seinen Söhnen zuvor schlecht behandelt gefühlt, habe ihnen Respekt beibringen wollen. Gegenüber seiner Lebensgefährtin habe der damals 43-Jährige vor der Tat verkündet: „Ich werde heute meine Söhne verstümmeln, so lehren wir unsere Söhne Anstand.“

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„Sie waren richtig drauf, richtig aufgebracht! Die Folgen waren Ihnen egal, dass Ihre Söhne hätten sterben können“, wirft die Richterin dem Angeklagten vor. Bilal Y. ist wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft. Das Urteil gegen ihn ist noch nicht rechtskräftig.