Prozess gestartet
Giftpilze zum Mittagessen – wollte Erin (50) die Familie ihres Ex-Mannes töten?

Mutmaßliche Giftpilzkillerin Erin Patterson nun vor Gericht
Es sollte ein nettes Miteinander werden – am Ende sind drei von vier Gästen, die Erin Patterson zum Mittagessen eingeladen hatte, tot. War es ein Unfall oder hat die 50-Jährige an dem verhängnisvollen Tag vor zwei Jahren wirklich ihre Familienangehörigen getötet? Jetzt wartet die ganze Welt gespannt darauf, welche Geheimnisse während des Prozesses ans Licht kommen.
War es eine misslungene Versöhnung der Familie?
Im Juli 2023 lädt Erin Patterson ihre Schwiegereltern Don (70) und Gail Patterson (70) sowie Gails Schwester Heather Wilkinson (66) und deren Ehemann Ian Wilkinson (68) zum Essen in ihr Haus im australischen Leongatha ein. Sie wolle sich im Interesse der beiden Kinder, die sie mit ihrem früheren Ehemann hat, versöhnen, berichtet Yahoo! News. Es gibt Beef Wellington – Rinderfilet in knusprigem Blätterteig, verfeinert mit Pilzen. Und genau diese Beilage soll den Gästen zum Verhängnis werden.
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Knollenblätterpilz ist Schuld!
In den Tagen nach dem Essen geht es den Gästen immer schlechter. Alle vier werden ins Krankenhaus eingeliefert. Dort stellt sich schnell heraus: Ihre Symptome sind auf eine Vergiftung mit dem hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz zurückzuführen. Schon der Verzehr von 50 Gramm dieses Pilzes kann laut Experten tödlich enden. Sechs Tage nach dem verhängnisvollen Mittagessen sterben Gail Patterson und ihre Schwester Heather Wilkinson. Einen Tag später verstirbt auch Don Patterson. Das vierte Opfer der mutmaßlichen Giftpilz-Attacke, Ian Wilkinson, bleibt mehrere Monate im Krankenhaus, überlebt aber.

Gastgeberin sagt, sie sei unschuldig
Erin Patterson wird nur wenige Monate nach dem Vorfall festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Vor Gericht beteuert sie ihre Unschuld in allen Anklagepunkten. „Ich habe absolut keinen Grund, den Menschen, die ich geliebt habe, so etwas anzutun“, sagt Erin Patterson laut Sky News zur mutmaßlichen Tat.
Gegenüber der Polizei erklärt sie außerdem, dass sie selbst im Krankenhaus gewesen sei, da es ihr nach dem Pilzgericht ebenso schlecht gegangen sei. Patterson gibt laut dpa an, das fatale Gericht sowohl mit frischen Champignons aus einem Supermarkt als auch mit getrockneten Pilzen aus einem Asia-Shop zubereitet zu haben.
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Prozess dauert an
Am Dienstag (29. April) startet der Prozess gegen Erin Patterson, eine Jury aus 15 Geschworenen wird berufen. Das Gremium besteht aus zehn Männern und fünf Frauen. Drei von ihnen sind Ersatzschöffen, nur zwölf entscheiden über das Urteil. Das Urteil muss einstimmig sein.
Überraschend: Der Richter weist diese ausdrücklich darauf hin, die Tatsache zu ignorieren, dass Erin Patterson ursprünglich schon einmal wegen versuchten Mordes an ihrem Ex-Ehemann angeklagt war. „Diese Anklagen wurden fallengelassen, und Sie müssen sie aus Ihrem Kopf streichen“, sagt er der Jury laut Sky News. (vhö)