Michelle S. erlebt acht Jahre Beziehungshölle mit Steffen G.„Mittlerweile ist er einfach nur noch ein Monster“

von Frank Vacik

Fast acht Jahre sind Michelle S. und Steffen G. ein Paar – acht Höllen-Jahre.
„Ich habe ihn geliebt wie nichts anderes auf der Welt“, erinnert sich die Frau im RTL-Interview. Aber etwas in ihr sei durch den Ex-Freund gestorben, sagt sie, denn er verprügelt sie regelmäßig – auch vor den Augen ihrer gemeinsamen Tochter. 2024 schafft sie es endlich, sich aus der gewalttätigen Beziehung zu lösen. Doch dann eskaliert die Situation erst so richtig.

Steffen G. steht wegen Körperverletzung vor Gericht

Darum treffen die beiden nun im Gerichtssaal in Zwickau wieder aufeinander. Steffen G. wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Im RTL-Interview im Video berichtet Michelle S., was sie in den acht Jahren Beziehungshölle alles durchgemacht hat. Ihr Ex habe sie auf der Couch gewürgt, bis ihr schwarz vor Augen geworden sei. „Wenn er so weitermacht, bringt er mich um“, habe sie Steffen damals gesagt. „Das war ihm dann auch egal. Das hat meine Tochter auch… von Auge zu Auge hat sie das mit angesehen.”

Lese-Tipp: Astrid erlebte häusliche Gewalt – wie lebt sie heute mit dieser Erfahrung?

Steffen G. soll Michelle damals emotional komplett von sich abhängig gemacht haben. Er soll sie auf Schritt und Tritt kontrolliert haben – mit Kameras in der Wohnung und Überwachungsapps auf ihrem Handy, wie Michelle berichtet. Das hört offenbar auch nicht auf, als sich Michelle von ihm trennt. Laut Staatsanwaltschaft setzt der 32-Jährige seine Ex noch während des laufenden Prozesses weiter unter Druck.

Steffen G. spricht mit RTL über die Vorwürfe
Steffen G. rechtfertigt sich im RTL-Interview, dass er nur zum Wohle seines Kindes gehandelt habe.
RTL

Steffen G. prügelt Michelles Kumpel ins künstliche Koma

Als sie sich im Juli 2024 mit einem Kumpel trifft, geht ihr Ex mit einem Teleskopstock auf den Freund los. Er prügelt so heftig auf ihn ein, dass er noch im Krankenwagen ins künstliche Koma versetzt werden muss, erinnert sich Michelle.

Lese-Tipp: Häusliche Gewalt: Hier finden Opfer schnelle Hilfe

Als RTL Steffen auf die Vorwürfe anspricht, rechtfertigt er sich damit, dass er nur sein Kind beschützen wollte. „Ich habe eine Tochter, die ist drei Jahre alt“, sagt er im RTL-Interview. Er habe alles nur zum Wohle der Kleinen getan. Das Gericht verurteilt Steffen G. Mitte Januar 2025 wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen zu vier Jahren Haft. Und gegen ihn laufen weitere Verfahren. (jgr)

Gibt es auch in eurem Leben häusliche Gewalt? Unter der kostenlosen Nummer 08000 - 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de findet ihr Menschen, mit denen ihr darüber sprechen könnt.