„Niemand hätte ihn mehr verdient als sie“ Tausende fordern jetzt diesen Preis für Gisèle Pelicot
Friedensnobelpreis für Gisèle Pelicot!
Dieses Ziel verfolgt die englische Autorin Catherine Mayer (63). Sie hat eine Petition gestartet, mit der dieses Vorhaben Wirklichkeit werden soll. Pelicot wurde durch den Vergewaltigungsprozess im französischen Avignon zur Ikone. Tausende haben den Aufruf auf change.org schon unterzeichnet.
Sexuelle Gewalt „schadet dem Frieden”
„Es ist schwer, sich eine Form der Gewalt vorzustellen, die eine größere Herausforderung für den Frieden darstellt als sexuelle Gewalt“, schreibt Mayer in der Petition. Sie schade dem Frieden „jede Minute, jeden Tag und in allen Regionen der Welt“. Den Opfern würde die Schuld gegeben, sie bekämen keine Unterstützung, die Justizsysteme seien veraltet und auch die Politik sehe den Kampf gegen sexuelle Gewalt nicht als oberste Priorität an, meint sie.
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Gisèle Pelicot habe den „Nebel der Desinformation“ durchbrochen, indem sie in dem Prozess gegen ihren Ex-Mann und 50 weitere Männer auf ihre Anonymität als Opfer verzichtete und darauf bestand, die Verhandlung öffentlich zu führen. Die 72-Jährige bekam jahrelang Betäubungsmittel von ihrem Mann ins Essen gemischt, sodass er sie nachts von Fremden in ihrem eigenen Bett vergewaltigen lassen konnte. Die Frau ahnte nichts von den Taten, bis die Polizei ihr die Aufnahmen zeigte, die auf Dominique Pelicots Computer gefunden wurden.

Tausende unterschreiben Friedensnobelpreis-Petition für Gisèle Pelicot
„Die Scham muss die Seite wechseln“ – diese Worte von Gisèle Pelicot während des Prozesses gingen um die Welt. Denn nicht sie müsse sich für die schlimmen Details schämen, die während der Verhandlung ans Licht kamen, sondern die Täter. Der Prozess endete mit Schuldsprüchen und Verurteilungen für alle Angeklagten.
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Mayer lobt diese Haltung in ihrer Petition. „Niemand hat den Friedensnobelpreis mehr verdient als Gisèle Pélicot“, glaubt sie. Das Nobelkomitee und die Personen, „die zur Nominierung berechtigt sind“, sollten endlich Maßnahmen ergreifen, fordert die Autorin. Mehr als 46.000 Menschen sind offenbar ihrer Meinung. Sie haben die Petition, die seit dem 20. Dezember 2024 online ist, bereits unterzeichnet (Stand 10. Januar 2025, 12 Uhr). Und es werden immer mehr. Allein am Morgen des 10. Januar haben schon fast 5.000 Unterstützer den Aufruf unterschrieben.
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Nobelpreise werden Ende 2025 wieder verliehen
Ob sich das Nobelkomitee davon beeindrucken lässt, wird sich im Laufe des Jahres zeigen. Der letzte Friedensnobelpreis ging an die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo. Die drei Co-Vorsitzenden der Organisation nahmen die Auszeichnung am 10. Dezember 2024 bei einer Zeremonie im Rathaus von Oslo entgegen. Wer überhaupt für die Ehrung nominiert ist, wird traditionell geheim gehalten. Im Oktober 2025 wird dann voraussichtlich verkündet werden, an wen der Preis im Jahr 2025 geht. (jgr)
Solltet ihr unter sexueller Gewalt leiden, findet ihr Hilfe unter der kostenlosen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.