Forensische Psychologin: „Psychopathen haben mehr Sexualpartnerinnen“
DARUM finden Frauen Psychopathen oft besonders attraktiv
Sie weiß, wie gefährliche Schwerkriminelle ticken!
Die forensische Psychologin Gilda Giebel hat sechs Jahre lang in der Sicherungsverwahrung einer Justizanstalt gearbeitet. Über ihre Erfahrungen mit Psychopathen, Mördern und Vergewaltigern hat sie nun ein Buch („Triebhaft”) geschrieben. Eine ihrer Erkenntnisse: Psychopathen haben mehr Sex. Woran das liegt, erklärt Giebel im RTL-Interview.
Psychopathen verstecken sich hinter einer Maske der Normalität
Gilda Giebel arbeitet mit Psychopathen, Serienmördern und vielfach Vergewaltigern. Ihre Arbeit mit den Straftätern beschreibt sie als eine sehr intensive Erfahrung. Sie möchte Frauen dabei helfen, gefährliche Persönlichkeiten zu erkennen, denn diese wirken oft anziehend auf das weibliche Geschlecht „Studien zeigen, dass Psychopathen mehr Sexualpartnerinnen haben als andere Männer, da sie oft charismatisch, charmant und selbstbewusst wirken, was Frauen anzieht. In der Sicherungsverwahrung hatten viele Männer schnell eine Partnerin. Ein Mann zeugte sogar ein Kind und war gleichzeitig mit einer anderen Frau verlobt“, schildert Gilda Giebel. Ihr wahres Gesicht verbergen sie dabei jedoch.
Alle Männer, mit den die Psychologin in Kontakt kommt, sind verhaltensauffällig. Es sind gefährliche Menschen, die „wiederholt Straftaten begangen haben mit hohem Opferschaden, also Vergewaltigungen, Kindesmissbrauch, auch Tötungsdelikte“, sagt sie im Gespräch mit RTL. Häufig, gibt sie an, seien diese Männer Psychopathen, also gefühls- und empathielos gegenüber anderen Menschen.
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Während ihrer Therapiestunden mit Inhaftierten ist sie meist allein in einem Raum mit hochgefährlichen Menschen. Ihre einzige Sicherung ist ein Notrufgerät am Hosenbund. Doch ihre Neugierde treibt sie an. Ihr Ziel bei der täglichen Arbeit ist es immer, die Gefährlichkeit eines Mannes zu reduzieren.
„Das dauert sehr lange, weil wir haben es ja mit Tätern zu tun, die einen Hang dazu haben, Straftaten zu begehen“, erklärt sie. Dabei weiß sie auch, dass sie Täter vermutlich niemals ganz heilen können wird. „Man wird wahrscheinlich immer ein Psychopath bleiben, aber die einzelnen Symptome, die auch zu der Gefährlichkeit führen, die könnten schon verändert werden“, gibt Gilda Giebel an.
Psychopathen leben unauffällig unter uns
Psychopathen sind Meister darin, sich im Alltag eine Maskerade zuzulegen und wenig Gefühle zeigen. Das sei oft ein Punkt, der sie nochmal zusätzlich zu den schrecklichen Verbrechen schockiert: „Man hat einerseits diese wirklich schlimme Tat, die einen ja schon beschäftigt und dann sieht man, wie der Mann damit umgeht und ist noch mal wirklich schockiert davon, dass er so gefühlskalt ist“, beschreibt sie.
Dass jemand ein Psychopath ist, heißt im Übrigen nicht, dass dieser auch Straftaten begehen wird. Psychopathen können ganz unauffällig in der Gesellschaft leben. „Das sind sogenannte White-Collar-Psychopathen. Die haben ganz oft auch hohe Positionen inne. Also sie sind Geschäftsführer zum Beispiel oder Anwälte, die sind dann auch sehr beharrlich, manipulativ, können gut lügen, aber sie sind nicht kriminell geworden. Und das ist der Unterschied“, so die Expertin.
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Gilda Giebel: „Da habe ich mir schon ein paar Scheibchen von abgeschnitten”
Sechs Jahre arbeitet die Psychologin nun schon mit psychisch auffälligen Straftätern und glaubt, dass die lange Zeit sie auch persönlich verändert haben könnte. Doch kann man sich von einem Psychopathen positive Eigenschaften abgucken? Die meiste Zeit mit den Straftätern sei zwar abschreckend, doch etwas beeindruckt sie auch an den Männern: „Dass sie auch irgendwie so ein bisschen unbekümmert sind, sorgenfrei. Und die meisten Menschen neigen ja eher dazu, sich zu viel Sorgen zu machen, sich zu viel vorzustellen und dann Angst zu bekommen. Und ich glaube, da habe ich mir schon ein paar Scheibchen von abgeschnitten“, gibt sie zu.