Flugzeug-Unglück in Brasilien Körperhaltung der Leichen zeigt: Passagiere wussten, dass sie abstürzen

Wurden die Menschen an Bord des Todesfliegers kurz vor dem Crash von der Besatzung gewarnt?
Das Institut, das die Leichen nach dem Absturz im brasilianischen Vinhedo identifiziert, hat in einer Pressekonferenz darüber gesprochen, wie die Körper der Passagiere an der Unglücksstelle aussahen, berichtet das Nachrichtenportal G1. Die meisten Passagiere seien in der sogenannten Brace-Position gewesen. Gab es also kurz vor dem Absturz noch eine Durchsage, die die Menschen dazu aufgefordert hat, die Sicherheitshaltung einzunehmen?

Brace-Postion soll Körper vor schweren Verletzungen schützen

Wenn ein Flugzeug notlanden muss oder abzustürzen droht, erteilt der Kapitän oder die Besatzung in der Regel die Anweisung „brace“. Bei der Brace- oder Klammer-Position kauern sich Passagiere in ihrem Sitz zusammen. Man nimmt möglichst den Kopf zwischen die Knie und umklammert die eigenen Beine. Die Haltung soll Knochenbrüche und schwere innere Verletzungen verhindern, die durch den Aufprall entstehen können.

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Die meisten der 62 Voepass-Opfer wurden mit dem Kopf zwischen den Knien und den Armen um die Beine gefunden. „Ich weiß nicht, ob es eine Anweisung der Besatzung gab, dass sie sich in einer Notsituation befanden, oder ob es den Leuten bei dem starken Sturz selbst klar wurde“, zitiert G1 Mauricio Freire, den Direktor des Rechtsmedizinischen Instituts.

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Der gesamte Inhalt des Flugdatenschreibers und Stimmenrekorders konnte gesichert werden.
Fast alle Passagiere wurden in der Brace-Position im Wrack des Flugzeugs gefunden.
Andre Penner/AP/dpa

Alle Opfer des Todesflugs identifiziert

Er berichtet auch, dass bei den meisten Leichen die Hände intakt gewesen seien. Das habe die Identifizierung der Absturzopfer erleichtert. Alle 62 Toten seien durch Abgleich der Finderabdrücke, Röntgenuntersuchungen des Kiefers oder Fotos von Tätowierungen identifiziert worden. DNA-Tests seien nicht nötig gewesen, um zu klären, wer die Toten sind, heißt es in dem Bericht.

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Passagiere starben durch Vielzahl schwerer Verletzungen durch den Aufprall

Todesursache bei allen 62 Menschen an Bord war ein Polytrauma, also eine Vielzahl schwerer Verletzungen durch den heftigen Aufprall. Das Flugzeug sei aus 4.000 Metern Höhe abgestürzt, erklärte ein Unfallermittler dem Portal G1. Alle Opfer seien an den Folgen des Absturzes gestorben und erst danach verbrannt, als das Wrack Feuer fing.

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41 Tote wurden bereits ihren Familien übergeben, teilte das rechtsmedizinische Institut mit. Genau wie die Überreste eines Hundes, der den Absturz auch nicht überlebte. Auch die Leichen der anderen Opfer sollen bald freigegeben werden, damit sie von ihren Angehörigen beerdigt werden können. (jgr)