Seltenes Fetofetale TransfusionssyndromLaura erwartet Zwillinge – jetzt muss sie über Leben und Tod entscheiden

Wie soll eine Mutter diese Entscheidung treffen?
Vor ein paar Wochen erfahren Laura und ihr Partner Jack Alexander, dass sie Zwillinge bekommen werden. Doch dann kommt raus, dass die Babys krank sind – und Laura wird vor eine unmögliche Entscheidung gestellt: Entweder sie unterzieht sich einer riskanten Operation, die eines der Mädchen das Leben kosten könnte, oder sie entscheidet von sich aus, welches ihrer Babys leben darf und welches sterben muss.
Laura erwartet Zwillinge, doch ein Kind wird nicht richtig versorgt
Geschockt und glücklich zugleich: So fühlen sich Laura und ihr Partner Jack Alexander, als sie erfahren, dass Laura mit eineiigen Zwillingen schwanger ist. „Das hat uns sehr emotional gemacht, weil es eine so freudige Nachricht war“, erinnert sich Jack bei der Daily Mail.
Doch die Freude des Paares hält nicht lange an. Denn bei einem Ultraschall vor wenigen Wochen bemerkt die Hebamme der beiden, dass das eine Baby mehr Fruchtwasser in der Fruchtblase hat als das andere. Kein gutes Zeichen. „Sie sagte, dass das ein Problem werden könnte“, berichtet Jack. Und genauso kommt es auch.
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Fetofetale Transfusionssyndrom (FFTS) – das steckt dahinter
Die Babys haben nämlich das sogenannte Fetofetale Transfusionssyndrom (FFTS). Die Krankheit tritt bei Zwillingsschwangerschaften auf, bei denen sich die Föten eine Plazenta teilen und es zu Problemen mit den Gefäßverbindungen im Mutterkuchen kommt. Heißt: Die Föten werden nicht gleichmäßig mit Blut versorgt, wie es das Deutsche Zentrum für Fetalchirurgie und minimal-invasive Therapie (DZFT) auf seiner Webseite erklärt.
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Während das eine Baby sich nicht richtig entwickelt, zu klein bleibt und förmlich „verhungert“, wie es die Daily Mail beschreibt, wird das andere Baby überversorgt. Es wird nicht nur viel zu groß, es entwickelt auch einen Überschuss an Urin. Das Ammoniak darin kann wiederum zu einem Herzversagen des Kindes führen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass FFTS für beide Kinder tödlich enden kann.
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Genau aus diesem Grund stellen die Ärzte Laura vor eine eigentlich unmögliche Entscheidung. Entweder die Britin unterzieht sich einer riskanten Laser-OP, die die Gefäßverbindung zwischen den beiden Föten trennt. Dann würde mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent zumindest eines der Kinder überleben, so das DFZT. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Babys überleben, liegt wiederum bei einer OP bei etwa 60 Prozent.
Oder aber Laura verzichtet auf den Eingriff und lässt ein Kind abtreiben.
Eltern stehen vor einer unmöglichen Entscheidung: „Es ist herzzerreißend”
Die werdenden Eltern nehmen sich keinerlei Bedenkzeit und entscheiden sofort. Ein Baby einfach umzubringen, wenn mit der Operation zumindest 60 Prozent Überlebenswahrscheinlichkeit besteht, kommt für Laura und Jack nicht infrage. Die beiden sparen jetzt mit einer GoFundMe-Kampagne auf den Eingriff, der in London stattfinden soll. In der Zeit brauchen sie eine Betreuung für ihre anderen drei Kinder. „Laura gilt als Hochrisikopatientin, weshalb wir nicht nur einmalig für den Eingriff, sondern wöchentlich in die Klinik fahren müssen“, erklärt Alex.
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Sie versuchen positiv zu bleiben, sagt er, weil sie sonst an der Situation zerbrechen würden. „Es ist herzzerreißend, aber ich muss stark bleiben.” Für seine Frau, aber auch für beide seiner ungeborenen Kinder.