Fehlen des Mädchens nicht korrekt gemeldet
Ermordete Valeriia (†9) - diese Konsequenzen hat das Fehlverhalten ihrer Lehrerin

Keine Strafe für die Lehrerin der ermordeten Valeriia!
Während der Suche nach dem Mädchen war bekannt geworden, dass die Schule in Döbeln die Eltern der Neunjährigen nicht wie vorgesehen direkt benachrichtigte, dass die Neunjährige nicht zum Unterricht erschien. Strafbar war dieses Fehlverhalten der Lehrerin nicht, sagte eine Behördensprecherin dem MDR.
Lehrerin informierte das Sekretariat nicht sofort
Zwar räume die sächsische Schulbehörde ein Versäumnis ein, heißt es weiter. Die Behörde geht aber nicht von Absicht aus, vielmehr vom hektischen Schulalltag als Ursache. „Im konkreten Fall lagen Umstände vor, die, wenn überhaupt, auf eine geringe Schuld hindeuten”, so eine Sprecherin auf dpa-Anfrage. Dies habe aber keine weiteren Folgen für die Lehrerin. Grund: Die Staatsanwaltschaft Chemnitz sehe kein strafbares Verhalten. Daher werde sie weiter an der Schule unterrichten, allerdings nicht mehr in Valerriias Klasse, so der MDR. Über eventuelle weitere dienstrechtliche Konsequenzen könne aus Datenschutz-Gründen keine Auskunft gegeben werden.
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Die Schule wolle künftig noch mehr auf die Einhaltung „engmaschiger Aufsichtspflichten“ achten, so die Sprecherin dem Sender zufolge. Die Lehrerin hatte das Fehlen des Mädchens zwar im Klassenbuch vermerkt. Allerdings hatte sie nicht das Schulsekretariat benachrichtigt. Eigentlich gilt an der Schule, dass Eltern schnellstmöglich informiert werden, wenn ihr Kind nicht in der Schule erscheint.
Video: Eigentlich sollte Valeriia in der Schule sein
Der Mord an der kleinen Valeriia hatte bundesweit Entsetzen und Anteilnahme hervorgerufen. Das Mädchen aus der Ukraine hatte 2022 mit seiner Mutter in Deutschland Zuflucht vor dem russischen Angriffskrieg gesucht.
Verdächtiger in Haft - Motiv und Hintergründe unklar
Am 3. Juni hatte sich Valeriia morgens auf den Weg zur Schule gemacht, war aber nicht im Unterricht angekommen. Tagelang wurde mit großem Aufwand nach ihr gesucht. Nach gut einer Woche wurde ihre Leiche gefunden.

Tatverdächtig ist ein Mann aus Moldau, der in Prag festgenommen wurde. Er ist der Exfreund von von Valeriaas Mutter. Die deutschen Behörden stellten ein Auslieferungsersuchen. Über Motiv und Hintergrund des Verbrechens ist bislang nichts bekannt. (uvo; mit dpa)
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