Einsturzgefährdet!
„Es ist Gefahr in Verzug” – Dresdner Carolabrücke soll sofort abgerissen werden

Die Lage wird immer gefährlicher!
Dass die Carolabrücke in Dresden abgerissen werden muss, ist klar. Aber jetzt soll es besonders schnell gehen! Die Brücke droht mehr und mehr einzubrechen. So, dass die Stadt jetzt sogar einen ungewöhnlichen Weg geht.
Immer mehr Risse
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert bringt es auf den Punkt: „Es ist Gefahr in Verzug.” Für Bürokratie bleibt keine Zeit mehr, die Brücke muss weg. Deshalb soll Auftrag für den Abriss schnellstmöglich erteilt werden. „Wir werden direkt vergeben, um Gefahren, die von dem Bauwerk ausgehen, schnell auszuräumen.” Mit einem speziellen Monitoring werden die Risse der Brücke aktuell überwacht. Das Ergebnis: Es werden immer mehr. „Draht für Draht können wir gegenwärtig über das Schallemissionsmonitoring dabei zuhören, wie die Restsicherheiten der Brücke schwinden. Das von der Landeshauptstadt zum Abbruch in Auftrag gegebene Rechtsgutachten bestätigt diese Auffassung.“
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Im Video: Hier stürzt die Carolabrücke ein
Reißt nur ein Draht zu viel, stürzt die Brücke ein
Allein in dieser Woche sind laut der Stadt am elbaufwärts gelegenen Brückenzug A fünf neue Risse hinzugekommen. Reißt nur ein Draht zu viel, könnte demnach die gesamte Brücke einstürzen. Deshalb soll die Direktvergabe noch in dieser Woche erfolgen. Eigentlich müssen Abbruch-Arbeiten wie diese öffentlich ausgeschrieben werden. Wegen der neuen Gefahrenlage ist das jedoch nicht mehr nötig. Der Grund für die Risse: Wahrscheinlich Temperaturschwankungen, heißt es. Die hatten auch zum Einsturz von Brückenzug C im September 2024 beigetragen.
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Diese Woche wurde der Bereich der Carolabrücke für die Schifffahrt zunächst gesperrt. Wann und für wen eine Durchfahrt wieder möglich sein wird, entscheidet sich je nach Gefahrenlage. (sis)