Verdacht auf Störung der TotenruheHaben Mitarbeiter der Uniklinik Dresden heimlich Schädelknochen aus Leichen herausoperiert?

Die Uniklinik zeigt sich zutiefst schockiert.
Gegen drei Mitarbeiter des Uniklinikums Dresden ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft. Der Verdacht: Sie sollen unrechtmäßig 13 Schädelknochen aus Leichen operiert haben. Am Donnerstag (16. Oktober) wurden die Räumlichkeiten durchsucht.
Felsenbeine heimlich entnommen?
Auf Handys und anderen Speichermedien sei laut Staatsanwaltschaft umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Nach einem Anfangsverdacht habe man Räume des Klinikums und der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden durchsucht.
Lese-Tipp: Schock für trauernde Angehörige! Falsche Asche und Dreck in der Urne
Die drei verdächtigen Personen sollen menschliche Felsenbeine in 13 Fällen widerrechtlich aus Leichen herausoperiert haben. Das Felsenbein befindet sich seitlich am Schädel und erstreckt sich von der Schläfe bis hinter das Ohr. Es gilt als der härteste Knochen im menschlichen Schädel.
Video-Tipp: Ruhe der Liebsten gestört! Auto kracht auf Friedhof – und zertrümmert Gräber
„Störung der Totenruhe” ist eine Straftat
Da weder eine Einwilligung der Betroffenen noch deren Angehörigen vorgelegen habe, werfe man den drei Mitarbeitern des Instituts für Rechtsmedizin der TU Dresden die Störung der Totenruhe vor. Hierbei handelt es sich um eine Straftat, die mit deiner Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird. Strafbar macht sich auch, wer beispielsweise Gräber beschädigt oder entweiht.
„Der im Raum stehende Tatbestand schockiert uns zutiefst“, teilt die Klinik mit. „Als Universitätsklinikum Dresden und Medizinische Fakultät treten wir für einen klaren ethischen und medizinrechtlichen Wertekanon ein. Selbstverständlich unterstützen wir die Behörden bei der Aufklärung des Sachverhalts nach Kräften und mit absoluter Transparenz. Wir werden alle notwendigen Maßnahmen schnellstmöglich einleiten. Ziel muss eine lückenlose Aufklärung sein”.
Lese-Tipp: Mann (65) will Tote (†83) über Grenze schmuggeln, doch dann fliegt er auf
Die Ermittlungen dauern derzeit noch an und sollen einige Zeit in Anspruch nehmen. (ajo)
Verwendete Quellen: mit dpa, Uniklinik