30 Jahre nach dem Mord an Sonja Engelbrecht (†19)Diese Decke könnte den Täter überführen

Während einer Pressekonferenz im Polizeipräsidiums München wird zum Stand im Fall der getöteten Sonja Engelbrecht eine blaue Decke mit einem Motiv präsentiert.
Während einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium München wird zum Stand im Fall der getöteten Sonja Engelbrecht eine blaue Decke mit einem Motiv präsentiert.
Peter Kneffel/dpa

Ist diese Decke die entscheidende Spur zur Wahrheit?
Eine Decke, gefunden mit den sterblichen Überresten der Schülerin Sonja Engelbrecht, könnte jetzt zum Schlüssel in einem der rätselhaftesten Verbrechen Deutschlands werden. Die Polizei ist sicher: Jemand kennt diese Decke. Und damit vielleicht auch den Mörder.

Täter könnte aus der Region stammen

Sonja Engelbrecht
Sonja Engelbrecht verschwand im April 1995 spurlos.
Polizei

Sonja Engelbrecht ist 19, als sie in der Nacht zum 11. April 1995 in München verschwindet. Zuletzt wird sie um 2.30 Uhr am Stiglmaierplatz gesehen. Danach verliert sich ihre Spur – für immer.

25 Jahre lang gibt es keine Antworten. Dann kommt 2020 Bewegung in den Fall. Ein Oberschenkelknochen wird im Wald bei Kipfenberg gefunden. Die DNA-Analyse bringt traurige Gewissheit: Es ist Sonja.

Zwei Jahre später werden weitere Überreste entdeckt. In einer Felsspalte, versteckt, eingewickelt in Müllsäcken und Planen. Und eine markante Decke.

Im Wald wurde ihre Leiche gefunden (Archivbild).
In einem Wald bei Kipfenberg in der Nähe von Ingolstadt wurde die Leiche von Sonja Engelbrecht gefunden. (Archivbild)
Peter Kneffel/dpa

Die Analyse der Verpackungsmaterialien ergibt: Die Planen und Säcke stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Bau- oder Renovierungsarbeiten. Die Polizei glaubt: Der Täter könnte 1995 in dem Bereich tätig gewesen sein oder privat renoviert haben.

Der Fundort der Leiche von Sonja Engelbrecht.
Der Fundort der Leiche von Sonja Engelbrecht.
Polizei München

Auch geografisch verdichten sich die Hinweise: Der Täter hatte vermutlich einen Ortsbezug zur Region Eichstätt oder Ingolstadt.

Lese-Tipp: Ermittler sicher! Sonja Engelbrechts (†19) Mörder hatte Ortskenntnisse

Diese Decke könnte den Mörder überführen

Wer hat schon einmal eine solche Decke gesehen? Es könnte die entscheidende Spur sein.
Wer hat schon einmal eine solche Decke gesehen? Es könnte die entscheidende Spur sein.
Polizei München

Besonders auffällig: die zwei Meter lange Decke in Blau und Schwarz. Auf dem Etikett steht „Acryl Velours”. Die Decke lag bei Sonjas Leiche. Zusammen mit den Spuren von Bauplanen und Renovierungsmaterial.

Die Ermittler vermuten: Der Täter hat Sonja in dieser Decke transportiert oder versteckt. Vielleicht war sie sogar in seinem Alltag ein Bettüberwurf oder eine Sofadecke.

Dank eines Medienaufrufs liegt den Ermittlern nun ein identisches Exemplar vor. Die Polizei fragt: Wer hatte eine solche Decke? Wer kennt jemanden, der sie besessen hat? Jede noch so kleine Erinnerung kann wichtig sein.

Lese-Tipp: Kriminalbiologe Mark Benecke zum Fall Sonja Engelbrecht

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30 Jahre, 512 Hinweise und trotzdem (noch) kein Täter

Mehr als 800 Spuren wurden überprüft, aber bist heute wurde kein Tatverdächtiger ermittelt. Die Hoffnung ruht jetzt auf der Decke und auf der Erinnerung der Menschen.

Wer etwas über die Decke weiß soll sich bei der Polizei melden. Auch kleinste Erinnerungen könnten den entscheidenden Ausschlag geben. Die Polizei hat 10.000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, ausgelobt.

Wer die Decke erkennt, könnten den Schlüssel zur Wahrheit in der Hand halten – und Sonjas Fall endlich beenden.