Gibt es jetzt den entscheidenden Hinweis? Totes Baby an der A67 gefunden! Neue Spur im Cold Case „Frieda“

Endlich soll die Identität von „Frieda“ geklärt werden.
Vor 26 Jahren finden Ermittler nach dem Hinweis eines anonymen Anrufers einen toten Säugling in der Nähe einer Autobahn im Landkreis Bergstraße. Bisher konnte nie geklärt werden, was damals wirklich mit dem Baby und seiner Mutter passiert ist. Nach der Ausstrahlung bei „Aktenzeichen XY” könnte der Cold Case nun endlich aufgeklärt werden.
Das Mädchen soll erstickt sein
Es ist ein trauriger Cold Case. Bis heute sind viele Fragen offen. Klar ist: Am Vormittag des 28. April 1999 meldet sich ein unbekannter Mann bei der Polizei. Er sagt, er habe ein totes Baby in einer Plastiktüte gefunden, direkt an einem Waldstück am Parkplatz „Jägersburger Wald“ an der A67. Die Polizei findet vor Ort ein totes Mädchen. Damals berichtet ein Ermittler im RTL-Interview: „Es ist, liebevoll kann man es schon nennen, eingepackt gewesen, in einen Strampelanzug, hat ein Mützchen auf und in eine Wolldecke gehüllt und offensichtlich hier im Wald abgelegt geworden.“ Außerdem finden die Beamten neben dem Leichnam einen Kassenzettel in der Tüte von einer Karstadt-Filiale aus Offenburg. Das Mädchen soll nur zwei Tage alt geworden sein, Todesursache: Ersticken. Fast 26 Jahre lang bleibt der Fall ungeklärt, bis jetzt!
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Nach „Aktenzeichen XY“: Möglicher Anrufer von damals meldet sich bei der Polizei
Die Kriminalpolizei rollt den Fall unter dem Namen „Frieda“ neu auf und sucht nach Zeugen Unter anderem bei der Sendung „Aktenzeichen XY“ am 22. Januar. Dort wird auch eine Aufnahme von damals abgespielt. Zu hören ist, wie der Unbekannte das tote Mädchen entdeckt haben will: „Da hatte ich ein kleines Geschäft zu erledigen und da bin ich ins Gebüsch gegangen, bisschen weiter rein und da kam mir eine Plastiktüte auffällig vor, die machte ich auf und da liegt ein Säugling drinnen. Das wollte ich Ihnen mitteilen.“ Auf Nachfrage, wie er denn heiße, erklärt er außerdem: „Ich möchte gerne anonym bleiben. [...] Ich wollte es nur anzeigen.“ Der Anruf kann später zu einer Telefonzelle auf dem Marktplatz in Lorsch zurückverfolgt werden.
Wer der Mann ist, das ist lange Zeit unklar. Bis jetzt. „Bislang haben die Ermittlerinnen und Ermittlern insgesamt 14 Hinweise erhalten, denen nun nachgegangen wird“, teilt die Polizei mit. Und damit nicht genug: „Unter anderem meldete sich kurz vor der Sendung ein Mann bei der Polizei und gab an, dass er die Person sei, die damals den Säugling gefunden und den Notruf abgesetzt hat.“ Er werde laut RTL-Informationen nun verhört.
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Im Video: Unbekannte Mutter gibt totes Baby ab
Cold Case „Frieda“: Zeugenaufruf der Polizei
Der Zeugenaufruf gilt jedoch noch weiterhin. Um die Identität des toten Mädchens nach 26 Jahren endlich zu klären, bitten die Ermittler um Hinweise:
Wer hat zwischen dem 27. und 28. April 1999 verdächtige Beobachtungen an der Raststätte, dem Parkplatz oder dem Bahnhof in Ludwigshafen gemacht?
Wer hat Kenntnis von einer Schwangerschaft oder Entbindung einer Frau aus dem Raum Kaiserslautern, Ludwigshafen, Offenburg oder dem Kreis Bergstraße, die in der Folge ohne Kind gesehen wurde.
Wer erkennt die veröffentlichten Lichtbilder der Bekleidung von „Frieda”, sowie die Decke, in welche sie eingewickelt war?
Und auch eine Frau von damals sorgt für Fragen: Zwischen dem 27. und 28. April, also kurz vor dem Leichen-Fund, schildern Zeugen, dass sich eine junge Frau an der Raststätte Lorsch auffällig verhalten habe. Sie wollte offenbar vom Bahnhof Ludwigshafen nach Kaiserslautern reisen, das konnte die Polizei später herausfinden. Ob sie etwas mit dem Tod des toten Säuglings zu tun hat, steht nicht fest.
Hinweise nimmt die Polizei unter der 06151 / 969 - 44666 oder vor bzw. nach der Sendung von Aktenzeichen XY unter 06151 / 969 - 0 entgegen.