Sie hielt die Schwangerschaft geheim

Mutter tötet Kind nach der Geburt - Prozess startet

Nach dem Tod eines neugeborenen Babys hat am Bonner Landgericht ein Prozess gegen die mutmaßliche Mutter begonnen. (Illustration)
Vor dem Bonner Landgericht hat jetzt der Prozess gegen eine Mutter angefangen, die ihr Baby getötet haben soll. (Symbolbild)
Thomas Banneyer/dpa

Die Klinik hatte einen schrecklichen Verdacht!
Eine junge Frau bittet ihre Mitbewohnerin um Hilfe, weil sie starke Blutungen hat. Sie wird in eine Klinik gebracht. Die Ärzte dort haben einen furchtbaren Verdacht. Die junge Frau könnte ein Kind zur Welt gebracht haben. Sie informieren die Polizei. Die findet das Kind - tot.

Mutter soll ihr Kind erstickt haben

Jetzt beginnt in Bonn der Prozess gegen die mutmaßliche Mutter des Kindes. Ihr wird vor dem Landgericht Totschlag vorgeworfen.

Die Anklage geht davon aus, dass die junge Frau, die in einer WG in Bonn gelebt habe, einst ihre Schwangerschaft sowie sie Geburt verheimlichte, wie eine Sprecherin mitteilte. Als das Baby zur Welt kam, soll sie es – so der Vorwurf – erstickt und in einem Karton im Kleiderschrank versteckt haben. Wenig später habe sie allerdings Mitbewohner wegen starker Blutungen um Hilfe gebeten.

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Beamte entdecken Abschiedsbrief von Mutter

In einer Klinik kam dann der Verdacht auf, dass es zuvor eine Schwangerschaft gegeben haben könnte. Das soll die Frau abgestritten haben. Die Polizei fand schließlich das tote Kind. Auch sollen die Beamten einen Abschiedsbrief der Mutter an das Baby entdeckt haben.

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In dem Prozess werde es unter anderem um die Frage gehen, ob tatsächlich ein Gewaltverbrechen zum Tod des Kindes führte, erläuterte die Sprecherin. Auch gebe es unterschiedliche Angaben zum Alter der Angeklagten: Geburtsurkunde und Ausweis hätten unterschiedliche Daten vermerkt. Ein Dokument weise darauf hin, dass die Frau zum Tatzeitpunkt unter 21 Jahre alt gewesen sein könnte. Eventuell muss also auch geprüft werden, ob im Fall einer Verurteilung Jugendstrafrecht anzuwenden ist. (dpa)