33 Jahre nach der Ermordung von Seckin Caglar
Sogar Tote werden überprüft - „Wir geben die Hoffnung nicht auf!“

Seit 33 Jahren herrscht Ungewissheit.
1991 wurde Seckin Caglar (16) aus Köln vergewaltigt und brutal getötet. Bis heute ist ihr Mörder ungestraft. Doch Polizei und Staatsanwaltschaft geben nicht auf. Wird der Cold Case nun endlich gelöst?
„Bis heute ist unklar, wann Seckin auf ihren Mörder traf – alles ist möglich“
Seit 33 Jahren lebt die Familie von Seckin Caglar (†16) in Ungewissheit. Die Jugendliche wurde ermordet. Dabei fing das Leben der jungen Frau aus Köln gerade erst an. Nur Wochen vor ihrem Tod begann sie eine Ausbildung bei der Drogerie „co op“-Markt. Freunde und Familie beschrieben Seckin als „fröhlich, hilfsbereit und fleißig“.
Am 16. Oktober 1991 ändert sich dann alles! Gegen 18:40 Uhr steigt Seckin an dem Mittwochabend in die Straßenbahn. Nur zwei Minuten später steigt das Mädchen schon wieder aus. An der Station wird sie üblicherweise von einem Familienmitglied abgeholt. Auch an diesem Abend soll sie eigentlich abgeholt werden. Doch Seckins Vater kommt erst wenige Minuten nach seiner Tochter an. „Bis heute ist unklar, wann Seckin auf ihren Mörder traf – alles ist möglich“, so die Polizei. Fest steht jedoch: Die Jugendliche kommt nie zu Hause an. Stattdessen wird sie vergewaltigt und dann ermordet. Der Täter? Bis heute unbekannt.
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Im Video: Cold-Case-Ermittler geben nicht auf
Zuletzt gab es einen DNA-Masssentest
Doch die Ermittler geben nicht auf. Das gilt auch Jahrzehnte später. Nun jährte sich Mord zum 33. Mal. Derzeit versuchen Polizei und Staatsanwalt den Cold Case aus Köln endlich zu lösen, um Seckins Familie Gewissheit über den Tod der geliebten Tochter zu geben. Und dabei scheuen die Beamten weder Kosten noch Mühen, so Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer im Gespräch mit RTL. Zuletzt gab es sogar einen DNA-Massentest. Deutschlandweit wurden Männer angeschrieben, die zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts wohnten oder einen anderen Bezug dorthin hatten und zum Tatzeitpunkt zwischen 14 und 75 Jahre alt waren.

„Im Jahr 2023 wurden zunächst 355 Personen schriftlich zur Abgabe einer DNA-Probe angeschrieben. Die Anzahl der Personen hat sich nachträglich auf etwa 500 erhöht, von denen die allermeisten eine DNA-Probe abgegeben haben“, sagt Bremer. Sogar bereits verstorbene Personen werden aktuell überprüft, so der Oberstaatsanwalt weiter. Dafür werden die DNA-Profile von engen Verwandten genutzt, erklärt er weiter. „Die Ermittlungen in dem sehr aufwendigen Verfahren dauern weiter an.“
Ein entscheidender Treffer bleibt bislang allerdings aus, so Bremer. „Aber wir geben die Hoffnung nicht auf!“ Seckins Mörder soll endlich gefasst werden, lautet der Wunsch. (jow)