DNA-Massentest in Köln stimmt Bruder optimistisch

31 Jahre nach der Ermordung von Seckin Caglar: „Ich habe Hoffnung, dass man den Täter endlich mal fasst“

DNA-Massentest 31 Jahre nach Ermordung von Seckin Caglar Bruder schöpft neue Hoffnung
02:41 min
Bruder schöpft neue Hoffnung
DNA-Massentest 31 Jahre nach Ermordung von Seckin Caglar

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Es ist über 31 Jahre her: Am 16. Oktober 1991 wurde die 16-jährige Seckin Caglar brutal erdrosselt. Doch: Mord verjährt nie. In Köln-Poll rollen Cold-Case Ermittler den Fall neu auf. Ab dem 18. März müssen sich 355 Männer einer DNA-Reihenuntersuchung unterziehen. Die Ermittler hoffen auf neue Erkenntnisse. Diese Hoffnung teilt auch Seckins Bruder Basri. Er wünscht sich, dass der grausame Mord an seiner geliebten Schwester endlich aufgeklärt werden kann. Was die Ermittler dazu sagen, sehen Sie im Video.

Dass der Täter noch auf freiem Fuß ist, sei besonders schlimm

Basri Caglar
Seckins Bruder Basri schöpft durch die DNA-Massenanalyse neue Hoffnung.
RTL

„Ich habe Hoffnung, dass man den Täter endlich mal fasst“, äußert Basri optimistisch im RTL-Interview. Es sei besonders unangenehm zu wissen, dass der Täter noch frei herumläuft. „Das ist gruselig.“ Aber dass es ein Bekannter aus Köln gewesen sein könne, kann er sich nicht vorstellen. „Wir haben ja nur ein Jahr dort gewohnt. So viele Freunde und Bekannte hatte ich dort nicht gehabt.“

Die damals 16-jährige Seckin Caglar wurde auf dem Rückweg von ihrer Ausbildungsstätte ermordet. Erst am nächsten Morgen wurde ihre Leiche gefunden. Entblößt und erdrosselt hinter einem Gebüsch auf dem sonst sicheren Heimweg. Jetzt soll eine Massen-DNA-Analyse neue Erkenntnisse bringen. 355 Männer, die zum Tatzeitpunkt zwischen 14-75 Jahre alt waren und zum damaligen Tatzeitpunkt Bezug zum Stadtteil Poll hatten, sollen nun eine Speichelprobe abgeben.

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Familie Caglar litt sehr unter dem Verlust

Basri Caglar war erst acht Jahre alt, als er seine große Schwester verlor. Sich an diese Zeit zurückzuerinnern, ist für ihn besonders schwer. Im RTL-Interview erzählt er: „Es war ne ganz schwere Zeit. Für meine Mutter war es am schwersten. Ist ja auch klar, wenn man das erste Kind großzieht bis 16 und plötzlich wird sie dir weggenommen.“

Sein Vater habe damals alles in sich hineingefressen. Basri hatte niemanden, dem er sich anvertrauen konnte. „Ich hatte keinen mehr zum Reden gehabt. Meine Mutter konnte ich schwer drauf ansprechen, weil sie jedes Mal Krampfanfälle bekommen hat“ berichtet er.

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Basri ist optimistisch: „Für mich ist es wichtig, dass man dran bleibt!“

Für seine Schwester findet Basri nur positive Worte: „Sie war zielstrebig. Sie hat ihre Schule beendet mit 16, hat dann sofort einen Ausbildungsplatz bekommen. Sie hat ihre Ziele gehabt, ihre Freunde gehabt. Sie war ziemlich beliebt bei den Lehrern.“ Wenn er damals ein Problem hatte, sei er zu seiner Schwester gegangen. Umso schmerzhafter sei ihr Verlust gewesen.

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Die Ermordung seiner Schwester hat auch heute noch Auswirkungen auf sein Leben. „Ich bin vorsichtiger geworden“, erzählt Basri in Bezug auf seine eigenen beiden Kinder. Doch er bleibt optimistisch: „Für mich ist es wichtig, dass man dran bleibt!“ Auch wenn der Fall schon über 31 Jahre alt ist. (xas)