Plant Christian B. schon sein Leben auf Sylt?Anonyme Spenderin kauft Maddie-Verdächtigen frei

von Annika Redmer und Dylan Brandes

Schon im Herbst könnte er frei sein!
Der Fall Maddie ist seit fast zwei Jahrzehnten ein ungelöstes Rätsel – das möglicherweise nie gelöst wird. Der Deutsche Christian B. gilt als Verdächtiger in dem Vermisstenfall. Doch in wenigen Monaten könnte der vorbestrafte Sexualstraftäter ein freier Mann sein, auch dank einer anonymen Spende. Offenbar hat der Verdächtige auch schon Pläne für ein Leben nach dem Gefängnis.

Verdächtiger bald auf freiem Fuß

Maddie McCann
Christian B. ist Verdächtiger im Vermisstenfall um Maddie
Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Aktuell sitzt der deutsche Hauptverdächtige im Fall Madeleine McCann in Haft – wegen der Vergewaltigung einer 72-Jährigen im portugiesischen Praia da Luz, dem Ort, in dem auch Maddie verschwand. Doch die Ermittler können Christian B. im Fall Maddie bisher nichts nachweisen. Am 17. September wird B. seine Haftstrafe abgesessen haben. Wird bis dahin keine Anklage gegen ihn erhoben, kommt er frei. Aus einer früheren Verurteilung hatte B. noch eine Geldstrafe in Höhe vom 1.446 Euro offen. Ohne Zahlung müsste er eine Ersatzfreiheitsstrafe von zusätzlichen 56 Tagen absitzen. Doch auch das ist nun vom Tisch.

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Anonyme Spenderin zahlt Geldstrafe für Christian B.

Denn wie Christian B.s Anwalt Friedrich Fülscher im RTL-Interview bestätigt, habe eine anonyme Spenderin die Summe für B. beglichen. Zur Identität der Spenderin mach der Anwalt keine Angaben, eine persönliche Beziehung der Frau zu Christian B. sei Fülscher „nicht bekannt”.

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„Es gibt durchaus vereinzelt tatsächlich auch Liebesbriefe von Frauen, die gerne mit ihm in Kontakt treten wollen“, erklärt Fülscher angesprochen auf mögliche Unterstützer und Fans von Christian B. „Aber der ganz große Anteil der Zuschriften, die mich erreichen, sind eher mit Kritik hinsichtlich der Ermittlungen behaftet, als an irgendwelchen Sympathiebekundungen bezüglich Christian B.“

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Plant Verdächtiger Leben auf Sylt?

Medienberichten zufolge erwäge der Maddie-Verdächtige, sich nach Ablauf seiner Haft auf der Insel Sylt (Schleswig-Holstein) niederzulassen. Im Gespräch mit RTL bestätigt B.s Anwalt Friedrich Fülscher, dass er die konkreten Pläne seines Mandanten nicht kenne, Schleswig-Holstein aber eine mögliche Option mit Blick auf einen Aufenthalt sei. Hier habe sich B. in der Vergangenheit öfter aufgehalten. Inwiefern Sylt eine konkrete Rolle bei B.s Überlegungen spiele, wisse Fülscher nicht. „Ich weiß aus persönlichen Gesprächen nur, dass die Insel Sylt ihm gefallen hat“, erklärt der Anwalt.

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Deutsche Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Sie verdächtigen den 48 Jahre alten deutschen Christian B. Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Braunschweig, wo B. seinen letzten Wohnsitz hatte. Es gibt keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie; es gilt die Unschuldsvermutung.