Urteil in BielefeldMord an Ex-Boxer Besar Nimani – lebenslange Haft für Angeklagten Hüseyin A. (34)
Nach 16 Schüssen war er tot!
Für tödliche Schüsse auf Ex-Profiboxer Besar Nimani soll Hüseyin A. (34) lebenslang ins Gefängnis. Das Landgericht Bielefeld verurteilte den Deutschen am Dienstag wegen heimtückischen Mordes. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es ist Revision am Bundesgerichtshof in Karlsruhe möglich.
Landgericht Bielefeld widerspricht Verteidigern
Diese Sicht teilt das Landgericht nicht. Der Vorsitzende Richter Sven-Helge Kleine betonte, dass auch der Angeklagte einen zuvor gemeinschaftlich gefassten Plan umgesetzt und in Tötungsabsicht gehandelt habe.
Damit folgte das Landgericht dem Antrag der Anklagebehörde. Staatsanwalt Veit Walter hatte sich in seinem Plädoyer für eine lebenslange Haftstrafe ausgesprochen. Die Verteidiger halten nicht ihren Mandanten, sondern einen Tatverdächtigen für den Mörder, nach dem weiterhin international gefahndet wird. Dieser soll 15 Schüsse auf den ehemaligen Mittelgewichtsboxer abgefeuert haben. Dabei sei ein absoluter Tötungswille erkennbar gewesen – nicht aber bei Hüseyin A., der nur einen Schuss abgegeben habe.
Zwar sei das Motiv im Prozess nicht geklärt worden. Zeugenaussagen hätten aber eindeutig die beiden Männer identifiziert, sagte Kleine in der mündlichen Urteilsbegründung. Das Waffengutachten des Bundeskriminalamtes habe laut Landgericht eindeutig eine Patronenhülse der Waffe des Angeklagten zugeordnet. Nach dem zweiten Mann, der ebenfalls von Augenzeugen identifiziert wurde und 15 Schüsse abgegeben hat, wird weiterhin international gefahndet.
Lese-Tipp: Schüsse vor Landgericht Bielefeld – dritter Verdächtiger will sich stellen
Mord an Ex-Boxer Besar Nimani: Prozess unter hohen Sicherheitsauflagen
Der Prozess war Ende Januar unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und von vielen Polizisten geschützt gestartet. Einen Monat später zeigte sich der Sinn dieser Maßnahmen: Auf Familienangehörige des Angeklagten wurden mehrere Schüsse abgegeben, kurz nachdem sie das Landgericht verlassen hatten. Vier Männer wurden schwer verletzt, darunter der Vater und der Bruder des Angeklagten. Die Tatverdächtigen wurden mit einem Großaufgebot gesucht, sie stellten sich später der Polizei. (dpa/bst)


























































































