Zwei Verdächtige festgenommen

Schüsse vor Landgericht Bielefeld – dritter Verdächtiger will sich stellen

Großer Polizeieinsatz bei Gericht!
Vor dem Landgericht Bielefeld fallen am Mittwoch (26. Februar) plötzlich Schüsse. Es gibt mehrere Verletzte. Um 9 Uhr sollte dort der Prozess um den erschossenen Profi-Boxer Besar Nimani starten. Nun nimmt die Polizei zwei Tatverdächtige fest, ein weiterer befindet sich noch auf der Flucht, möchte sich nach RTL-Infos jedoch stellen.

Vier Verletzte nach Schießerei

Wie die Neue Westfälische Zeitung berichtet, soll es sich bei den Angeschossenen um den Vater und Bruder des Angeklagten handeln. Insgesamt gibt es vier Verletzte, einer bangt wohl um sein Leben. Schwer bewaffnete Polizisten sichern das Landgericht am Niederwall in Bielefeld. Wie die Beamten am Abend mitteilen, sind vor inzwischen zwei Tatverdächtige festgenommen worden. Deren Beteiligung sei aber noch nicht geklärt. Nach RTL-Informationen soll der dritte Tatverdächtige mittlerweile Kontakt mit einem Anwalt aufgenommen haben. Er soll angeboten haben, sich zu stellen.

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Auch das SEK rückt nach RTL-Informationen an. Die Einsatzkräfte suchen einen dritten Verdächtigen. Im Gespräch mit RTL bestätigt die Polizei einen Waffenfund in Tatortnähe.

Während des Einsatzes bleiben Schüler und Lehrkräfte auf Empfehlung der Polizei an einem nahegelegenen Gymnasium zunächst in ihren Klassenräumen – sicherheitshalber, wie der stellvertretende Schulleiter betont. Gegen 15.15 Uhr geben die Beamten aber Entwarnung und die Schüler treten den Heimweg an.

Bereich um den Tatort großflächig gesperrt

Die Polizei bittet darum, den Innenstadtbereich um den Niederwall zu meiden. Die mehrspurige Straße am Tatort ist gesperrt, die Straßenbahn kann nicht passieren. Nicht zugänglich sind auch einige Nebenstraßen in Nähe des Tatorts.

Einer der Tatverdächtigen um den brutalen Tod von Besar Nimani, Hüsey A. (34), muss sich seit Freitag (31. Januar) dort verantworten. Der Vorwurf: heimtückischer Mord. Der Bruder des Opfers, Berat Nimani, tritt als Nebenkläger auf: „Das kann man nicht in Worte fassen, wie sehr er mir fehlt“, sagt er zu Prozessbeginn.

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Hinrichtung von Ex-Profiboxer Besar Nimani

Ende Januar begann vor dem Landgericht ein Prozess um den Tod Nimanis. Die Verhandlungstage finden unter großen Sicherheitsauflagen statt. Beamte einer Einsatzhundertschaft der Polizei sichern jeweils das Gebäude und den Verhandlungssaal. Alle Besucher, Nebenkläger und Medienvertreter mussten sich vor Eintritt in den Gerichtssaal durchsuchen lassen.

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In der Bielefelder Fußgängerzone ist der Ex-Profiboxer Besar Nimani am 9. März vergangenen Jahres erschossen worden. Die mutmaßlichen Täter lauerten dem 38-jährigen Kosovaren auf, als er aus seinem Auto stieg. Dann sind Schüsse gefallen – unter anderem in seine Brust. Nimani ist noch am Tatort gestorben. Das Motiv ist bis heute unklar. (eon/xas/fkl, mit dpa)