Hausarrest statt Gefängnis?

Betrunkene Anwältin fährt Mann tot und wird schwanger – für milde Strafe?

Lauren Jean Willgoose (33) aus Adeleide hofft auf eine milde Strafe nach einem tödlichen Unfall.
Lauren Jean Willgoose (33) aus Adeleide hofft auf eine milde Strafe nach einem tödlichen Unfall.
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Schwangerschaft während der Kaution!
Lauren Jean Willgoose (33) aus Adeleide, Australien, steht vor Gericht. Die Anwältin hat einen 70-jährigen Fußgänger getötet und ist vom Unfallort geflüchtet. Und das ist noch nicht alles: plötzlich wird sie während ihrer Zeit in Kaution schwanger. Staatsanwalt Michael Foundas nennt das „rücksichtslos“.

Anwältin Lauren Jean Willgoose begeht Fahrerflucht

Eine Anwältin sollte eigentlich genau wissen, was nach einem Unfall zu tun ist. Doch Lauren Jean Willgoose flüchtet im Juni 2021, nachdem sie betrunken einen renommierten Neuropsychologen namens Anthony Walsh anfährt. Für ihn kommt jede Hilfe zu spät. Während sie auf ihr Urteil wartet und auf Kaution frei ist, zeugt sie ein Kind. Eine Entscheidung, die viele Fragen aufwirft.

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Acht Opferanträge liegen auf dem Tisch. „Es gibt keinen Teil meines Lebens, der nicht von dem Tod meines Mannes Anthony betroffen ist“, so Christine Walsh, die Ehefrau des getöteten Mannes. Ihre Worte hallen im Gerichtssaal nach, wie ABC News berichtet.

Verspätete Entschuldigung an Familie des Opfers

Willgoose äußert ihre Entschuldigung durch ihren Anwalt, Paul Rice KC. Sie schreibt: „Es wird nie die richtigen Worte geben, die erklären können, wie leid es mir tut für den Schmerz, der durch das, was am 30. Juni 2021 passiert ist, verursacht wurde.“ Sie fügt hinzu: „Ich möchte nur, dass Sie wissen, dass es mir so leid tut für Ihren Verlust und ich würde alles tun, um einen Teil Ihres Schmerzes zu lindern.“

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Christine Walsh reagiert außerhalb des Gerichts auf die Entschuldigung. „Es kam sehr spät; ich bin mir nicht sicher, ob es eine Entschuldigung an mich war“, sagt die Frau des Opfers. „Es war eher eine Entschuldigung dafür, dass es passiert ist, aber sie hat immer noch keine Verantwortung dafür übernommen.“ Trotz ihrer Entschuldigung legt Willgoose Berufung gegen ihr Urteil ein. Laut Staatsanwalt Foundas „zeigt das, dass sie das Urteil nicht akzeptiert und weiterhin die Verantwortung für ihr Handeln leugnet“.

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Anwältin hofft auf milde Strafe

Die Anwältin hat einen dreijährigen Sohn – sie wäre „am Boden zerstört“, wenn sie sich von ihm trennen müsste, berichtet ABC News. Daher habe sie um eine elektronische Fußfessel gebeten, um bei ihrem Kind bleiben zu können. „Es ist ein relevanter Faktor, dass Frau Willgoose schwanger wurde, während sie auf Kaution frei war und auf das Urteil in diesen Fällen wartete“, kommentiert der Staatsanwalt diesen Aspekt. Die Strafe soll unabhängig davon gefällt werden, meint Foundas. Doch wird das Gericht ihre Bitte berücksichtigen oder wird sie ins Gefängnis gehen müssen? Nächsten Monat fällt das Urteil. (gsc)