Unfall-Fahrer haute einfach ab Totraser nach drei Jahren gefunden? Das sagt der beste Freund von Maximilian (†14)

Ist es die langersehnte heiße Spur?
Es ist Silvesterabend 2022, 21.30 Uhr. Maximilian läuft auf der Silberhöhe in der Freyburger Straße in Halle (Saale) entlang. Plötzlich wird der 14-Jährige von einem Auto erfasst. Der Fahrer flieht vom Unfallort, ohne sich um den verletzten Teenager zu kümmern. Maximilian stirbt wenig später im Krankenhaus. Jetzt kommt wieder Bewegung in den Fall: Das mutmaßliche Unfallauto wird auf einem Schrottplatz entdeckt. Für Maximilians besten Freund Vincent ein Lichtblick – RTL hat mit ihm gesprochen.
Tödlicher Unfall in Halle (Saale): Polizei prüfte 1.000 weiße Autos
In einer Facebook-Gruppe für gestohlene Fahrzeuge taucht ein Beitrag auf, der Maximilians besten Freund Vincent Grünke den Atem stocken lässt: „Ich saß fassungslos vorm PC. Das Ganze hat ca. zehn Minuten gebraucht, bis ich realisiert habe, was ich da gerade sehe“, schildert er im RTL-Gespräch. Zu sehen sind Bilder eines weißen Fords. Das Auto ist stark verwittert, doch an der Front ist ein Unfallschaden zu erkennen. Ist es das Auto, mit dem Vincents bester Freund getötet worden ist? Sofort informiert er die Polizei.
„Wir gehen dem Hinweis mit dem gefundenen Wagen nach und untersuchen das, aber die Ermittlungen sind noch nicht offiziell wieder aufgenommen“, sagt der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Halle Dennis Cernota. Wo sich das Auto zurzeit befindet, wird nicht verraten.
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„Ich erhoffe mir von den neuen Erkenntnissen im besten Falle eine Ermittlung des Täters“, so Vincent. Für ihn wäre die Ergreifung des Unfall-Fahrers eine große Erleichterung: „In den Jahren nach Max seinem Tod habe ich nie damit abschließen können. Er ist sehr oft Thema, auch bei meiner Partnerin. Sie kannte ihn nicht, sie meint aber, wenn ich von ihm erzähle, fühle es sich so an, als sei er gerade dabei und ich würde ihn vorstellen“, sagt er.
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Teenager kannten sich seit 2018
Die Erinnerung an seinen besten Freund hat er sich bewahrt. Den Fußball, mit dem beide immer zusammen gebolzt haben, hat er heute noch. Beide kannten sich seit 2018, der Kontakt festigte sich mehr und mehr, doch ihre gemeinsame Zeit ist viel zu kurz gewesen.
Vincent hofft sehr, dass der Fahrer für das, was er getan hat, zur Rechenschaft gezogen wird: „Eine gerechte Strafe gibt es nur dann, wenn es dem Täter genauso oder so ähnlich weh tut. Dabei meine ich nicht mal einen ähnlichen Verlust, sondern eher finanziell, Haftstrafe und/oder den Entzug der Fahrerlaubnis, eine Sperrfrist und eine MPU. Das sind harte Forderungen, aber es macht nicht mal im Ansatz das wieder gut, was er angerichtet hat“, gibt er an.
„Wir wollen und müssen wissen, was an dem Abend passierte“, sagt ein Polizeisprecher 2023. Jetzt haben die Beamten endlich einen langersehnten Ermittlungsansatz.