Student kommt nach Vergewaltigung ohne Strafe davon Tausende wollen nicht, dass dieser Mann Gynäkologe wird

Er ist verurteilt – doch wird nicht bestraft.
Ein Medizinstudent aus Belgien wird der Vergewaltigung einer Kommilitonin für schuldig befunden. Doch ins Gefängnis muss er nicht. Der junge Mann bleibt sogar straffrei – weil er „begabt” sei und Gynäkologe werden wolle. Jetzt wächst der Protest und Tausende sagen: Dieser Mann darf niemals Arzt werden.
Der Fall, der Belgien erschüttert

Die Tat ereignete sich im November 2023 in Leuven. Wie die belgische Zeitung AD berichtet, nahm der damals 24-jährige Medizinstudent Ruben V. eine stark alkoholisierte Kommilitonin mit nach Hause und hatte dort Geschlechtsverkehr mit ihr.
Laut Gericht war das Opfer „nicht in der Lage, ihre Zustimmung zu geben.” Die Tat wurde als Vergewaltigung gewertet. Doch größere Konsequenzen muss der Täter nicht befürchten.
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Keine Strafe – wegen Zukunftsperspektive
„Er hat unbestreitbar die Grenzen des Erlaubten überschritten”, heißt es laut AD in der Urteilsbegründung. „Der Schüler ist noch jung und hat kein Vorstrafenregister. Er ist zudem ein talentierter und engagierter Mensch, sowohl beruflich als auch privat. Eine Suspendierung ist angemessen, ohne ihn sozial zu beeinträchtigen.“ Ruben V. muss dem Opfer 3.800 Euro Schadensersatz zahlen. Die Zahlung ist Teil der sogenannten „Strafaussetzung mit Auflagen”. Die Strafe wurde zwar theoretisch festgestellt, aber nicht vollstreckt, solange er sich in einer bestimmten Zeit nichts zuschulden kommen lässt.
Der Anwalt des Opfers zeigte sich jedoch mit dem Urteil zufrieden. „Wir sind erleichtert und zufrieden, dass der Richter die Tatsachen als erwiesen ansieht, insbesondere nach der Diskussion über die gültige Einwilligung. Wir haben nie eine strenge Bestrafung für ihn angestrebt.“
Protest auf der Straße und in den sozialen Medien

Doch viele sehen das anders. In Leuven demonstrieren laut der belgischen Zeitung Het Laatste Nieuws (HLN) über 400 Menschen gegen das Urteil. Mit Plakaten wie „Ein Schuldspruch ohne Strafe ist keine Gerechtigkeit” fordern sie Konsequenzen.
Auch online wächst der Druck. Die niederländische Moderatorin sagt auf TikTok: „Wenn es ein Fach gibt, in dem niemand auch nur jemals wegen Vergewaltigung verurteilt worden sein darf, dann ist es Gynäkologie.”
Inzwischen wurde sogar eine Petition ins Leben gerufen, die fordert, dass Ruben V. dauerhaft vom Arztberuf ausgeschlossen wird. „Jemand, der bereits gegen diese grundlegenden Prinzipien verstoßen hat, sollte nicht in einem so empfindlichen und sensiblen Bereich arbeiten dürfen”, heißt es in der Petition. Bislang haben mehr als 1.000 Menschen unterschrieben (Stand: 4. April 2025).
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Youtuber nennt den Namen des Täters – Ermittlungen laufen
Noch weiter geht der belgische Youtuber Acid (bürgerlich Nathan Vandergunst). In einem Video mit dem Titel „Meest getalenteerde gynaecoloog van Belgie” (zu Deutsch: „Der talentierteste Gynäkologe Belgiens“) nennt er öffentlich den Namen des Täters und fordert Konsequenzen. „Es ist wichtig, dass die Leute wissen, wer dieser verdammte Gynäkologe ist”, sagt Acid in dem Clip.
Die Staatsanwaltschaft Westflandern hat laut eines AD-Berichts inzwischen ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet – wegen möglicher Verletzung der Privatsphäre.
Die Katholieke Universiteit Leuven bestätigte laut VTM News, dass der Medizinstudent suspendiert wurde – vorläufig. Die Klinik, an der er eingesetzt war, zog ihn vorsorglich vom Dienst ab. Ob er mittelfristig wieder studieren darf, ist unklar.
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Die Debatte wird inzwischen auch politisch geführt. Die flämische Justizministerin Zuhal Demir sagte dem Sender VRT: „Wenn er ein Arbeiter gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich eine echte Strafe bekommen.” Wie der Sender weiter berichtet, plant die Staatsanwaltschaft in Leuven nun in Berufung zu gehen. (kra)
Sexualisierte Gewalt – hier finden Betroffene Hilfe
Jedes Jahr werden in Deutschland hunderttausende Menschen Opfer von sexualisierter Gewalt. Und das sind nur die registrierten Fälle. Solltet ihr oder jemand aus eurem Umfeld von sexualsierter Gewalt betroffen sein, findet ihr beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter Tel. 08000 116 016 oder per Onlineberatung Menschen, die euch helfen können.